Mitteldeutsche Zeitung: Gesundheit Vergütung niedergelassener Ärzte Sachsen-Anhalts steigt 2011 um 4,23 Prozent
Geschrieben am 11-10-2010 |
Halle (ots) - Die 3500 niedergelassenen Ärzte und
Psychotherapeuten Sachsen-Anhalts können 2011 mit deutlich höheren
Honoraren rechnen. Aus dem 500-Millionen-Euro-Topf, den der
Erweiterte Bewertungsausschuss von Ärzten und Krankenkassen
beschlossen hat, fließen 23 Millionen ins Land. Hinzu kommt die von
der Regierung beschlossene Steigerung der Honorare um 0,75 Prozent.
Unterm Strich wird die Vergütung um 4,23 Prozent steigen. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Montagausgabe).
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalts (KV) hält das
nach der Honorarreform von 2009 für einen weiteren Schritt in die
richtige Richtung. Gleichwohl hätte sich KV-Chef Burkhard John
gewünscht, dass der Schritt etwas größer ausfällt. "Wir haben ein
bisschen mehr erwartet", sagt er der MZ.
John räumt aber auch ein, dass die derzeitige Erhöhung zu einem
Zeitpunkt auf den Weg gebracht wird, an dem sich die Wirtschaft
gerade von einer Krise erholt und auf Versicherte höhere
Krankenkassenbeiträge zukommen. "Vor diesem Hintergrund sind 4,23
Prozent ein Kompromiss", sagt er.
Sachsen-Anhalts Gesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD) sieht
die Honorar-Steigerungen mit gemischten Gefühlen. "Mehr Geld für gute
Arbeit ist immer gut", sagt er der MZ. Er habe noch keine logische
Erklärung gehört, warum 20 Jahre nach der Einheit immer noch in Ost
und West unterschiedliche Ärztehonorare für ein und dieselbe Leistung
veranschlagt würden. "Allerdings vermisse ich jetzt - wie nach so
mancher vereinbarter Honorar-Steigerung auch in der Vergangenheit -
das verbindliche Signal der Ärzteschaft an ihr medizinische Personal,
ein Stück vom Kuchen weiterzugeben, also das Entgelt der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen", fügt er hinzu.
Die Krankenkassen sehen die vereinbarten Honorar-Steigerungen
äußerst kritisch. Uwe Deh, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt sagt: "Ein
unglaublicher VorGang. Einerseits will die Bundesregierung die
Finanzen des Gesundheitssystems stabilisieren und greift dafür den
Beitragszahlern tief in die Tasche. Andererseits werden zur gleichen
Zeit an die Leistungserbringer großzügige Geschenke verteilt."
Ähnlich äußern sich die Vorstände der Techniker Krankenkasse und der
IKK gesund plus, Jens Hennicke und Uwe Schröder.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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