Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Ein-Euro-Jobs
Geschrieben am 08-11-2010 |
Osnabrück (ots) - Neue Herausforderungen
Im Detail kann man über seinen Vorstoß streiten, doch im Grundsatz
hat Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit recht: Die
Arbeitsförderung muss sich auf neue Herausforderungen einstellen.
Dazu gehört auch, das Instrumentarium zu überprüfen. Was gestern
richtig war, kann heute schon falsch sein.
Fest steht: Das Arbeitskräfteangebot nimmt aufgrund der
demografischen Entwicklung ab, um 120 000 allein im kommenden Jahr,
so die Prognose von Forschern. Schon jetzt wird vielerorts über einen
bereits bestehenden oder sich abzeichnenden Fachkräftemangel geklagt.
Während sich damit bei qualifizierten Erwerbslosen eine Entspannung
abzeichnet, gibt es weiter große Probleme, besonders lange Zeit
arbeitslose Menschen zu vermitteln.
Ein-Euro-Jobs können ihnen zwar helfen - etwa, wenn es darum geht,
sich wieder an einen festen Tagesablauf zu gewöhnen. Auch kann so
Isolation vermieden und soziale Kompetenz trainiert werden. Doch darf
dies nicht mehr als ein erster Schritt sein, dem weitere folgen
müssen. Es ist deshalb richtig, langfristiger zu denken, so wie Alt
es fordert.
Ob Ein-Euro-Jobs freiwillig sein sollen oder verpflichtend, ist
indessen zweitrangig. Zwar kann ein gewisser Druck, arbeiten zu
müssen, hilfreich sein. Wichtiger aber bleibt, Menschen neue
Perspektiven zu eröffnen. Klare Analysen sowie konstruktive Pläne und
Anregungen sind da wichtiger als Drohungen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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