FT: Kommentar zu Herbstgutachten
Geschrieben am 10-11-2010 |
Flensburg (ots) - Der Bundeskanzlerin hat das Gutachten des
Sachverständigenrates gefallen. Dennoch ist nicht alles gut. Die
Binnennachfrage könnte schon einen Schub vertragen. Aber großzügige
Lohnabschlüsse über das wettbewerblich vertretbare Maß wären ein
Schuss, der nach hinten losginge. Ebenso die SPD-Pläne, die Rente mit
67 wieder auszusetzen. Die Binnennachfrage in Deutschland muss vor
allem durch Investitionen angeregt werden: Schulen und Universitäten
sind vielfach in bedauerlichem Zustand. Undichte Wasserleitungen
verlieren in Teilen das, was sie transportieren sollen. Straßen gehen
als Schlaglochstrecken in den Winter. In welchem Zustand sie
herauskommen, kann man sich leicht denken. Das muss nicht alles der
Staat finanzieren. Private Anleger suchen dringend nach seriösen
Geldanlagen. Wo all das nicht in Gang kommt, wächst die Freude an
einer Partei, die Steuersenkungen fordert. Sie zwängen den Staat zwar
in die Armut, aber auch dazu, nachhaltig mit seinem Geld umzugehen,
das seine Bürger natürlich zunächst mal für sich selbst erarbeitet
haben.
Originaltext: Flensburger Tageblatt
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Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-1060
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