66 Schritte gegen Streubomben / Unfall überschattet Konferenz in Laos
Geschrieben am 12-11-2010 |
München (ots) - Heute ging in Vientiane, der Hauptstadt von Laos,
die internationale Streubomben-Konferenz zu Ende. 121 Regierungen
hatten in den vergangenen vier Tagen über die konkrete Umsetzung des
Oslovertrags für ein Verbot von Streubomben debattiert, der am 1.
August 2010 in Kraft getreten ist. Ein Aktionsplan mit 66 konkreten
Schritten wurde verabschiedet.
Überschattet wurde die Konferenz am Mittwoch von einem Unfall in
der Provinz Bolikhamxay. Zwei Schwestern, 10 und 15 Jahre, waren auf
dem Heimweg von der Schule, als eine Munition am Straßenrand ihre
Neugier weckte. Die jüngere der beiden nahm den Gegenstand, zeigte
ihn der Schwester und warf ihn wieder zu Boden, worauf er
explodierte. Kurz nach der Ankunft im drei Stunden entfernten
Krankenhaus starb das jüngere Mädchen. Die ältere Schwester wird mit
schweren Verletzungen überleben.
"Wir waren alle fassungslos, als uns die Nachricht von dem Unfall
erreichte", sagte François De Keersmaeker, Geschäftsführer von
Handicap International Deutschland, der an der Konferenz teilnahm.
"Die positive und engagierte Stimmung, die die Konferenz beherrscht,
konnte für diese Kinder nichts tun, in einem Land, in dem das
Straßennetz und die medizinische Infrastruktur in abgelegenen
Regionen unzureichend sind. Als Organisation, die seit vielen Jahren
in Laos in der Räumung von Blindgängern und Unterstützung der Opfer
aktiv ist, wissen wir, dass dieser tragische Unfall leider kein
Einzelfall ist. Konkretes Handeln ist dringend notwendig, das wurde
von vielen Teilnehmerstaaten verstanden. Die deutsche Regierung
bestätigte, dass trotz Budgetkürzungen im Sparetat 2011 die Hilfe für
die Blindgängerräumung in Laos auf dem gleichen Niveau wie in den
letzten Jahren bleiben wird."
Die konkreten Erfolge der Konferenz manifestieren sich in einem
Aktionsplan mit 66 Punkten zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem
Oslovertrag. Insbesondere wurden kurze Fristen gesetzt, in denen mit
der Verwirklichung begonnen werden muss. Zum Beispiel verpflichtet
der Vertrag zur Zerstörung der Streubombenbestände innerhalb von acht
Jahren. Nun sollen die Staaten innerhalb eines Jahres einen Zeitplan
und ein Budget zur Vernichtung aufstellen. In einem halben Jahr
sollen auch die Schwerpunkte für die Opferhilfe gesetzt und in einem
Jahr alle betroffenen Gebiete identifiziert und Räumungspläne
erstellt sein.
Für ein Land wie Laos ist dies eine immense Aufgabe, die nicht
ohne massive Unterstützung durch andere möglich sein wird: Etwa 30 %
der 270 Millionen Submunitionen aus Streubomben, die von den USA im
Vietnamkrieg über dem neutralen Staat Laos abgeworfen wurden, sind
nach dem Krieg als Blindgänger liegen geblieben. Und ein großer Teil
von ihnen muss noch aufgespürt und vernichtet werden.
Für 2011 hat das ebenfalls stark von Streubomben betroffene Land
Libanon zur Folgekonferenz geladen. Dort wird zu überprüfen sein, ob
und wie die Staaten die in Laos gesetzten Fristen einhalten.
Ein positives Signal hatte Luxemburg schon zu Beginn der
Laoskonferenz gesetzt: Das kleine Land forderte alle Staaten auf,
seinem Beispiel zu folgen und auch die Finanzierung der Herstellung
von Streubomben zu verbieten. Das Aktionsbündnis Landmine.de , zu dem
Handicap International gehört, fordert eine solche Entwicklung auch
in Deutschland und erklärt, dass nach Paragraf 1c des Verbotsvertrag
die Förderung der Produktion, also auch Investitionen bereits
verboten sind.
Originaltext: Handicap International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16206.rss2
Informationen und Interviews:
François De Keersmaeker in Laos +856-20-96131563
Dr. Eva Maria Fischer in München 089-54 76 06-13, 0175-54 29 899
www.handicap-international.de, www.streubomben.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
300571
weitere Artikel:
- Bär: Bundesfreiwilligendienst und Jugendfreiwilligendienste stehen gleichberechtigt nebeneinander Berlin (ots) - Im Falle der Aussetzung von Wehr- und Zivildienst
will Bundesministerin Kristina Schröder einen
Bundesfreiwilligendienst einrichten, um negative Effekte auf die
soziale Infrastruktur abzufedern. Dazu erklärt die familienpolitische
Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Pläne von
Bundesministerin Schröder, einen Bundesfreiwilligendienst
einzurichten und gleichzeitig die bestehenden
Jugendfreiwilligendienste finanziell stärker zu fördern. Anders als mehr...
- Gigaliner: Feldversuch mit noch längeren Fahrzeugen? Bad Windsheim (ots) - Die Bundesregierung will für ihren
Feldversuch mit Gigalinern offenbar noch längere Lkw zulassen als bis
dato bekannt. Nach der bisherigen offiziellen Lesart sollten die
Testfahrzeuge nicht länger als 25,25 Meter und nicht schwerer als 44
Tonnen sein. Bei einem unlängst stattgefundenen Treffen der
Initiative für Innovative Nutzfahrzeuge mit Vertretern des
Verkehrsministeriums in Berlin wurde laut einem Teilnehmerbericht,
der dem ARCD vorliegt, darüber diskutiert, noch längere Lkw für den
Versuch zuzulassen. mehr...
- Kalb: Einheitliche Standards auf den Weg gebracht Berlin (ots) - Die Staats- und Regierungschefs der führenden
Wirtschaftsmächte (G 20) einigen sich auf das sogenannte Basel III
Abkommen: Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher
der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bartholomäus Kalb:
"Das Eigenkapital der Kreditinstitute wird künftig härter und
höher sein, um die Stabilität des Finanzsystems und seine
Krisenresistenz zu verbessern und das internationale Regelwerk
stärker auf Nachhaltigkeit hin auszurichten. Die Banken sind damit
besser gegen Verluste mehr...
- ZDF-Politbarometer November 2010 / CDU/CSU erholt sich weiter - die SPD verliert / Mehrheit will Steuermehreinahmen für Schuldenabbau nutzen Mainz (ots) - In dieser Woche kann sich die CDU/CSU ein weiteres
Mal verbessern und erholt sich damit von ihren historischen
Tiefstwerten, während die Zustimmung zur SPD abermals zurückgeht: In
der politischen Stimmung kommt die Union jetzt auf 37 Prozent (plus
1) und die FDP auf 4 Prozent (plus 1). Die SPD erreicht jetzt nur
noch 28 Prozent (minus 2), während die Grünen 21 Prozent
(unverändert) erhalten und die Linke 7 Prozent (unverändert).
Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden
längerfristige Überzeugungen mehr...
- Rupprecht: Haushalt 2011 - Erfolgreicher Einsatz für das Handwerk Berlin (ots) - Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in der
Nacht zum Freitag endgültig über die Änderungsanträge zum Einzelplan
30 (Bildung und Forschung) im Bundeshaushalt 2011 entschieden. Dazu
erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht:
"Ob Maurer, Schreiner oder Bäcker - das Handwerk kann auf die
Unionsfraktion im Deutschen Bundestag zählen. Wir haben uns bei den
Haushaltsverhandlungen erfolgreich und mit voller Kraft für die
Förderung der Instandhaltung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|