Fit im Reich der Mitte / Deloitte-Report: Chinas Gesundheitsindustrie auf Wachstumspfad / Chancen für internationale Investoren
Geschrieben am 17-11-2010 |
Düsseldorf/München (ots) - Der aktuelle Deloitte-Report "Life
Sciences and Health Care in China - Opportunities, challenges and
implications" zeigt: Auch im Gesundheitssektor legt China ein
erstaunliches Wachstum vor - und orientiert sich bei der Reform der
Krankenversicherung unter anderem an deutschen und englischen
Modellen. Nicht zuletzt durch die Größe des Landes und die
Entwicklungsdynamik ergeben sich attraktive Absatzpotenziale: So wird
China im Jahr 2020 den weltgrößten Markt für OTC-Produkte haben.
Derzeit gewinnt vor allem der Markt für Biopharmazeutika an
Bedeutung, jedoch bei abnehmendem Marktanteil chinesischer Anbieter.
Die Regierung setzt deshalb verstärkt auf die Arbeit von
Universitäten und staatlichen Forschungsinstituten. Starker
Ausbaubedarf herrscht bei der Infrastruktur, insbesondere in
ländlichen Gebieten - interessante Perspektiven auch für ausländische
Investoren. Ein weiterer Vorteil für Investoren und
Partnerunternehmen aus der EU und den USA entsteht durch die aktuelle
Gesundheitsoffensive der chinesischen Regierung: Künftig besteht die
Möglichkeit, mittels Studien Daten nach internationalen Standards zu
erheben, die in regulatorischer Hinsicht auch relevant für die
Heimatmärkte der EU- und US-Partner sind.
"Der Bedarf der Chinesen an medizinischen Leistungen steigt
rasant, die Gesundheitsausgaben des Landes lagen 2009 bei 1,6
Billionen RMB. Dabei investierte die Regierung allein 293 Milliarden
RMB für verschiedene Programme, der Anteil der Gesundheitsausgaben am
Gesamthaushalt betrug 9,9 Prozent. Allerdings liegt China im
internationalen Vergleich - zumindest mit den Industrieländern - noch
deutlich hinten. Aber allein die Tatsache, dass die Bevölkerung 2025
etwa 266 Millionen Rentner umfassen wird, dürfte ein starkes Argument
für den weiteren Ausbau sein", meint Gregor-Konstantin Elbel, Partner
Life Science & Health Care bei Deloitte.
Nationales Gesundheitskonzept bis Ende 2010
Das Gesundheitssystem Chinas soll deutlich erweitert werden. Die
Regierung spielt dabei eine zentrale Rolle - bis Ende 2010 will sie
die Grundzüge eines umfassenden, allgemein zugänglichen
Gesundheitssystems geschaffen haben. Dazu gehören eine
leistungsfähige Erstversorgung, die flächendeckende Bereitstellung
von Medikamenten und vor allem eine Krankenversicherung für alle
Bevölkerungsteile. Hierbei wollen sich die Verantwortlichen auch an
deutschen und britischen Modellen orientieren.
Wachstumstreiber OTC-Markt
Der chinesische Markt für Pharmazeutika wird über kurz oder lang
der größte der Welt sein. Derzeit liegt das Land auf Platz sieben, in
zehn Jahren wird es hinter den USA bereits den zweiten Platz
einnehmen. Dies schlägt sich schon jetzt in der Förderung der
Forschungs- und Entwicklungsarbeit durch die Regierung nieder.
Optimierungsfähig ist die Vertriebsinfrastruktur, die unter einer
starken Fragmentierung sowie unnötiger Komplexität leidet. Das
stärkste Wachstumssegment ist der OTC-Markt, schon 2020 wird er
weltweit die Nummer eins sein.
Biopharmaka-Industrie hat Nachholbedarf
Etwas anders sieht es bei den Biopharmazeutika aus. Zwar wächst
dieser Sektor insgesamt am schnellsten, doch hält das Wachstum
chinesischer Hersteller nicht Schritt. Produziert werden zumeist
Biogenerika, lediglich bei Impfstoffen und Blutprodukten sind die
chinesischen Anbieter international konkurrenzfähig. Aktuell bemüht
sich die Regierung um die Schaffung von geeigneten regulatorischen
Bedingungen sowie eine massive Unterstützung des Segments, auch gibt
es verstärkte Aktivitäten zur Initiierung von F&E-Partnerschaften mit
ausländischen Konzernen.
Export medizinischer Ausrüstungen in Schwellenländer
Die Branche der Produzenten medizinischer Ausrüstung ist ebenfalls
stark fragmentiert: Nicht weniger als 12.000 Anbieter gibt es,
jährlich kommen etwa 1.000 neue dazu. Inzwischen ist China zu einem
wichtigen Exporteur medizinischer Geräte vor allem in Schwellenländer
geworden. Künftig wollen sie intensiver mit internationalen
Unternehmen wie z.B. Siemens kooperieren, u.a. auch, um die strengen
Qualitätsanforderungen der chinesischen Aufsichtsbehörden besser
erfüllen zu können.
Bessere Krankenhäuser auf dem Land
Die Anzahl der Krankenhäuser wächst jährlich um drei Prozent. Die
Bettenkapazität liegt derzeit bei 2,6 Millionen, 80 Prozent davon in
den urbanen Zentren. Die unausgewogene Infrastruktur ist dringend
reformbedürftig. Es gibt insgesamt drei Krankenhauskategorien: Klasse
1 sind kleine, schlecht ausgestattete Kliniken in ländlichen
Gebieten, Häuser der Klasse 2 werden auf Provinzlevel betrieben und
Klasse-3-Häuser in den Städten - nur zehn Prozent sind in Privathand.
Die Reformbemühungen gelten vor allem einer besseren Erstversorgunng
auf dem Land, geplant ist die Abschaffung von Krankenhäusern der
Klasse 2.
"Die Reformanstrengungen der Regierung bei Krankenhäusern
betreffen auch die Korruptionsbekämpfung sowie die Etablierung von
Ausschreibeverfahren bei der Medikamentenversorgung. Insgesamt gilt
es, mehr Vertrauen zu schaffen und den unterprivilegierten Schichten
den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern", kommentiert
Gregor-Konstantin Elbel.
Den kompletten Report finden Sie unter
http://www.presseportal.de/go2/Chinas_Gesundheitsindustrie zum
Download.
Ende
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 140 Ländern
verbindet Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für rund 170.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
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Originaltext: Deloitte
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Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de
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