Wildunfälle / Wie wechselt Wild sicher? / Neun Partner starten Langzeitstudie zum Unfallgeschehen
Geschrieben am 18-11-2010 |
München (ots) - 2 800 verletzte und 13 getötete Autofahrer - das
ist die erschreckende Bilanz der Wildunfälle in Deutschland im
vergangenen Jahr. Unter die Räder kommen pro Jahr zudem mindestens
220 000 Rehe, Hirsche und Wildschweine. Die Versicherungen müssen zur
Regulierung von Wildunfällen jährlich über 500 Millionen Euro
aufwenden. Um die Zahl von Wildunfällen spürbar zu senken, starten
jetzt ADAC, Deutscher Jagdschutzverband (DJV) und Landesjagdverband
Schleswig-Holstein (LJV) gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen
Umweltministerium, Straßenbau- und Forstbehörden sowie weiteren
Partnern ein Forschungsprojekt mit bundesweiter Signalwirkung. Ziel
der auf fünf Jahre angelegten Studie ist es, die Ursachen von
Wildunfällen genauer zu erforschen und die Wirksamkeit der gängigen
Präventionsmaßnahmen wie Reflektoren und Duftzäune zu überprüfen. Mit
der Durchführung der Untersuchung wurde das Institut für Wildbiologie
Göttingen und Dresden beauftragt.
"Der ADAC engagiert sich seit Jahrzehnten für die Entwicklung
neuer Maßnahmen zur Wildunfallprävention", so ADAC-Präsident Peter
Meyer anlässlich der Vorstellung des Projekts. "Es ist daher nur
konsequent, dass wir uns an dem heute vorgestellten Forschungsprojekt
beteiligen. Die Studie wird uns wertvolle Erkenntnisse darüber
liefern, ob die bisherigen Maßnahmen gegen Wildunfälle sinnvoll sind
oder ob man neue Wege einschlagen muss."
LJV-Präsident Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, zuständig für
Wildunfallprävention im DJV: "Jäger machen vor Ort schon eine ganze
Menge zur Vermeidung von Wildunfällen. Die Maßnahmen reichen von
Warnreflektor über Duftzaun bis hin zur Regulierung von Wildbeständen
an besonders kritischen Stellen. Aber wir können Wildtieren keine
Verkehrsregeln beibringen. Umso wichtiger ist es, herauszufinden, was
in der Praxis nachhaltig wirkt."
Laut ADAC und DJV nimmt im Spätherbst das Wildunfallrisiko
deutlich zu. Der Grund: Die Felder sind abgeerntet und die Tiere
müssen sich vermehrt auf Nahrungssuche begeben. Zudem sind viele
Wildtiere dämmerungsaktiv. Damit treffen sie bei ihren Wanderungen
auf den morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, was wiederum das
Unfallrisiko steigen lässt. Auf Straßen, die durch Waldgebiete oder
Felder führen, ist eine gedrosselte Geschwindigkeit daher oberstes
Gebot. Häufig unterschätzen Autofahrer die Gefahr, die von einer
Kollision mit einem Tier ausgeht. Schon ein Reh mit 20 Kilogramm
Gewicht hat bei Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von etwa einer Tonne.
Hinweis für die Redaktionen: Zu diesem Text gibt es unter
www.presse.adac.de und newsroom.de/djv Bildmaterial und Grafiken.
Originaltext: ADAC
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7849
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Pressekontakt:
ADAC-Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andreas Hölzel
Tel.: +49 (0)89 7676 5387
E-Mail: andreas.hoelzel@adac.de
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