Frankfurter Neue Presse: Nach Irland kommt Portugal. Thomas Baumgartner über die irische Krise.
Geschrieben am 22-11-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - Fragen wirft jedoch auf, warum trotz des
irischen Widerstands Deutschland & Co. so zur Eile gedrängt haben bei
der Annahme des Hilfspakets. Naheliegende Antwort: Die Aktion liegt
vor allem im Interesse unseres - und des britischen - Bankensektors.
Die Finanzinstitute (allen voran die HRE) können Wertberichtigungen
auf Irland-Anleihen im eigenen Bestand vermeiden. Bei der Höhe der
Banken-Abgabe sollte das berücksichtigt werden.
Geradezu erschreckend im Hinblick auf die Kapitalmärkte ist die
Kakophonie und Ahnungslosigkeit führender europäischer
Repräsentanten. Dass durch die Eile die Ansteckungsgefahr in Richtung
Portugal gebannt sei, wie Top-Politiker behaupten, ist schlichtweg
falsch. Eher werden die "Spekulanten" doch, nachdem Irland aus der
Schusslinie ist, den nächsten Wackelkandidaten testen, also Portugal.
Dass das kleine Land die Prüfung ohne Hilfe des EU-Rettungsschirms
besteht, scheint zweifelhafter denn je. Und dass ein Herabsetzen der
Hemmschwelle für De-facto- Staatsbankrotte die Turbulenzen
verschärft, ist ebenso klar.
Originaltext: Frankfurter Neue Presse
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Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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