(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Farbe bekennen Nach elf Jahren findet wieder ein OSZE-Gipfel statt

Geschrieben am 01-12-2010

Cottbus (ots) - Die OSZE hat eine ruhmreiche Geschichte. Als die
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa noch
Konferenz hieß (KSZE), trug ihre Arbeit maßgeblich zur Entspannung
zwischen den Machtblöcken des Kalten Krieges bei. Die Schlussakte von
Helsinki ebnete 1975 jenen Weg, der direkt zu den friedlichen
Revolutionen von 1989 führte. Denn auf die im berühmten "dritten
Korb" mit Zustimmung des Kreml festgeschriebenen Menschenrechte
konnten sich fortan Oppositionelle in den Ländern der sowjetischen
Einflusszone berufen. Die tschechoslowakische Charta77 und
die polnische Solidarnosc lebten davon maßgeblich. Diese Tradition
ist die Existenzberechtigung der OSZE. Sie sollte es jedenfalls sein,
denn die rein sicherheitspolitischen Fragen werden in anderen Gremien
entschieden, vor allem im direkten Gespräch zwischen der Nato und
Russland. Was die OSZE auszeichnet, ist vielmehr die humanitäre
Dimension. Darunter fallen die wichtigen Wahlbeobachtungsmissionen
und andere Mechanismen der Demokratiekontrolle und -sicherung. All
das ist Moskau und den anderen halbdemokratisch oder autoritär
regierten OSZE-Mitgliedstaaten seit Langem ein Dorn im Auge. Sie
würden die Organisation am liebsten in eine universelle
Sicherheitsplattform umwandeln. Dies aber würde schon mit Blick auf
die begrenzten Ressourcen der OSZE die humanitäre Dimension
zusammenschrumpfen lassen. Sich dem entgegenzustellen, ist die
bleibende Aufgabe des Westens. US-Außenministerin Hillary Clinton
brachte es in Astana auf den Punkt: Es gehe nicht um neue Regeln,
sagte sie beim Gipfel, "sondern um die Einhaltung der bestehenden".
Es ist gut, dass Angela Merkel persönlich zu dem Gipfel nach
Kasachstan gefahren ist. Die Bundeskanzlerin trifft in Zentralasien
auf so zwielichtige Gestalten wie den weißrussischen Präsidenten
Lukaschenko, den Kritiker den "letzten Diktator Europas" nennen. Und
auch der Gastgeber, der kasachische Staatschef Nursultan Nasarbajew,
ist alles andere als ein lupenreiner Demokrat. Doch gerade deshalb
gilt es, Farbe für eine wertegebundene OSZE zu bekennen. Merkel hat
dazu bei dem Gipfel das Nötige gesagt. Sie unterstrich die
universelle Geltung der Menschenrechte "in allen
OSZE-Mitgliedstaaten". Kompromisse sind in dieser Frage unmöglich.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

304124

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zu Vorstößen zum Datenschutz im Internet Von Werner Kolhoff Cottbus (ots) - Würg ihn, Erwin, würg ihn, rufen die Ameisen von unten ihrer Kollegin zu, die sich am Hals des Elefanten festgekrallt hat. Der Witz passt gut zum Versuch der Bundesregierung, dem Internet so etwas wie Anstand und seinen Nutzern so etwas wie Rechte zu verpassen. Erstens stehen die Akteure hilflos vor der transnationalen Dimension der Technik. Zweitens hinkt man der Entwicklung laufend hinterher. Und drittens ziehen noch nicht einmal die drei verantwortlichen Ressorts in Deutschland - Inneres, Justiz und Verbraucherschutz mehr...

  • Rheinische Post: Steinmeier fordert Nachbesserungen am Euro-Krisenpaket Düsseldorf (ots) - SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat Nachbesserungen an den Vereinbarungen der EU-Staaten für einen dauerhaften Euro-Krisenmechanismus gefordert. "Die vereinbarten Schritte zur Gläubigerhaftung sind nicht ausreichend. Europa muss da nachbessern", sagte Steinmeier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Wer es ernst meint mit der Beteiligung der Finanzmärkte an den Kosten der Krise, muss sich für die Finanzmarkt-Transaktionssteuer einsetzen", sagte Steinmeier. Zudem mehr...

  • Rheinische Post: Steinmeier kritisiert Untätigkeit der Bundesregierung bei Hochtief-Übernahme Düsseldorf (ots) - SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat das Verhalten der Bundesregierung in der Übernahmeschlacht des Baukonzerns Hochtief scharf kritisiert. "Die Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie ein wichtiges Unternehmen der deutschen Bauindustrie dem Spiel des Finanzmarktes preisgegeben wird", sagte Steinmeier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). Übernahmen von Unternehmen müssten gewissen Grundregeln folgen, so Steinmeier: "Wesentliche Voraussetzungen sind Transparenz im Verfahren mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Fraktionschef bekräftigt Zustimmung der SPD zu Stuttgart 21 Düsseldorf (ots) - Nach dem Schlichterspruch zum Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 hat sich SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für den Bau ausgesprochen. "Wir bleiben da ehrlich. Die SPD ist für den Bau des Bahnhofs eingetreten", sagte Steinmeier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Und wir tun jetzt nicht so, als seien wir auf der Seite der Gegner gewesen. Das ist ehrlicher, als andere es tun." Gleichwohl sei die SPD auch nach dem Schlichterspruch für eine Volksbefragung. "Wir sehen, dass mehr...

  • Rheinische Post: NRW plant Frühwarnsystem für Pflegemängel Düsseldorf (ots) - NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will ein "Frühwarnsystem" für Pflegemängel installieren. "Es kann nicht sein, dass die Pflegeheim in Nordrhein-Westfalen eine so unterschiedliche Qualität aufweisen", sagte die Politikerin der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Ein wissenschaftliche Studie, die jetzt in Auftrag gegeben wurde, soll Handlungsoptionen zur Etablierung einheitlicher Standards aufzeigen. Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht