Börsen-Zeitung: Blatter sei Dank, Kommentar von Andreas Heitker zum Einstieg des Emirats Katar beim Baukonzern Hochtief
Geschrieben am 06-12-2010 |
Frankfurt (ots) - Das Emirat Katar ist eines der reichsten Länder
der Welt. Der Golfstaat sitzt auf Erdöl und auf noch mehr Erdgas.
Dieses Geld investiert Katar in Beteiligungen im Ausland, aber auch
in die eigene Infrastruktur. Viele Milliarden Euro sind schon heute
hierfür eingeplant. Eine neue Stadt mit dem Namen Lusail für 200000
Menschen wird zurzeit auf dem Reißbrett entworfen. Mehr als 3 Mrd.
Euro soll zudem eine 40 Kilometer lange "Freundschaftsbrücke" in den
Nachbarstaat Bahrain kosten.
Den Bauboom wird auch die Fußballweltmeisterschaft 2022 noch
zusätzlich anheizen, für die Katar in der vergangenen Woche
überraschend den Zuschlag erhalten hatte. Der Chef des
internationalen Fußballverbandes Fifa, Joseph Blatter, hat für die
Verlegung des Großereignisses in die Wüste viel Prügel eingesteckt.
Für den Baukonzern Hochtief kam diese Entscheidung aber gerade recht.
Die WM-Vergabe hat den Scheichs den Einstieg beim befreundeten
Baukonzern aus Deutschland - der unter anderem auch Know-how im
Stadionbau hat - wohl noch leichter gemacht. Und dank Blatter und Co.
hat Hochtief in der Auseinandersetzung mit ACS plötzlich einen neuen
Pfeil im Köcher.
Natürlich wird ein neuer Großaktionär mit einer Beteiligung von
gerade einmal 9,1% kaum ausreichen, um die Spanier unter der
Kontrollschwelle von 30% zu halten. Dazu ist der Verwässerungseffekt
durch die Kapitalerhöhung doch zu gering. Aber der Kursanstieg, den
die Transaktion jetzt erst einmal mit sich gebracht hat, macht die
ACS-Offerte an die übrigen Hochtief-Aktionäre noch unattraktiver. Und
das Erreichen einer Mehrheit wird noch teurer werden.
ACS ist vom neuen Vorstoß von Hochtief überrascht worden. Das
Schweigen in der Zentrale in Madrid sagt viel aus. Dabei bietet der
Auftritt von Katar in dem Übernahmepoker durchaus Chancen. Das Emirat
hat sich bereits öffentlich als "Mediator" im Streit zwischen
Hochtief und ACS angeboten. Und vielleicht wäre es ja schon ein
Anfang, wenn sich alle Seiten einmal zu einem Gespräch über das Thema
Shareholder Value treffen würden - vielleicht dort, wo in einigen
Jahren die "Freundschaftsbrücke" verlaufen wird. Das dürfte auch
Fifa-Chef Blatter freuen, dem ja nachgesagt wird, sein Lebenstraum
sei der Friedensnobelpreis. Einen kleinen Versöhnungsbeitrag dürfte
er sich auch zuschreiben.
(Börsen-Zeitung, 7.12.2010)
Originaltext: Börsen-Zeitung
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