Mediengipfel in Lech startete hochkarätig
Geschrieben am 10-12-2010 |
Lech/Zürs (ots) - Mit prominent besetzten Diskursen über Europa
ging gestern die vierte Auflage der Veranstaltungsreihe "Mediengipfel
am Arlberg - Auslandskorrespondenten diskutieren in Lech" in Szene.
Noch bis Samstag tauschen sich in der frisch verschneiten Gemeinde
Lech Zürs führende internationale Medienvertreter zum Thema
"Europäischer Traum - Europäisches Trauma" aus. Erwartet werden in
Lech u.a. noch der ungarische Staatssekretär Gergely Pröhle sowie
Österreichs Außenminister Michael Spindelegger.
Rund 60 Auslandskorrespondenten und Meinungsführer versammelten
sich gestern Abend im *****Superior Hotel Aurelio in Lech zum Auftakt
des diesjährigen Mediengipfels. Ist die europäische Währungsunion in
Gefahr oder findet die EU künftig eine politische Stimme? Wie
entwickelt sich der europäische Geist angesichts anhaltender
wirtschaftlicher Erschütterungen? Diesen Themen widmete sich der mit
Spannung erwartete Dialog zwischen dem deutschen Schriftsteller Hans
Magnus Enzensberger und Andreas Braun, dem intellektuellen Kopf der
Swarovski Kristallwelten. Enzensberger, der von Braun launig als
selbstständiger Anarchist vorgestellt wurde, bekannte eingangs, dass
er Brüssel betrachtend zur Skepsis neige. Zweifellos habe die EU viel
Positives gebracht, doch die permanenten Mechanismen der
Vergrößerung, sowie die Tatsache, dass im Laufe der Zeit ganz
unterschiedliche Volkswirtschaften zusammengespannt wurden, habe zu
immer größeren Problemen geführt. Enzensberger riet dazu nicht
alternativlos über die Zukunft Europas nachzudenken. Das Motto "Augen
zu und durch" bzw. nicht in Szenarien zu denken, käme einer
Beleidigung der menschlichen Vernunft gleich. An der Überdehnung
seien historisch betrachtet etliche Weltmächte zerbrochen, das
Schrumpfen auf ein gesundes Maß müsse auch im europäischen Kontext
ein Denkmodell sein. Enzensberger und Braun plädierten für ein Europa
der Abschattungen, die dem real existierenden Europa der
unterschiedlichen Regionen und Geschwindigkeiten entspräche.
Enzensberger warnte mit Blick auf die Geschichte Europas vor den
Gefahren einer eindimensionalen Harmonisierung des Kontinents. "Auch
das Phänomen der 'Blase' ist nichts Neues", zeigte Enzensberger mit
Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Verwerfungen in Europa auf.
Staatsbankrotte sind in der Geschichte immer wieder vorgekommen.
Allerdings sei die Dimension der wirtschaftlichen Schieflage
einzelner Volkswirtschaften in gesellschaftspolitischem Kontext
höchst problematisch. Dadurch entstehe eine neue Spezies, eine Masse
junger Menschen, die quasi "überflüssig" ohne Jobperspektive seien.
Vor diesen sozialen Sprengsätzen warnte auch eine prominent
besetze Diskussion im Anschluss an den Dialog Enzensberger/Braun.
Unter der Leitung von Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin der
österreichischen Tageszeitung "Der Standard", diskutierten führende
Medienmacher Europas - u.a. Markus Spillmann (CR NZZ - Neue Zürcher
Zeitung), Bernard Maissen (CR der Schweizer Depechen Agentur), Ambros
Kindel (Ressortchef Außenpolitik der APA - Austria Presse Agentur),
der ehemalige ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser, sowie
Hendrik Schott vom südafrikanischen Medienkonzern Naspers. Spillmann
betonte, dass man sich im europäischen Kontext den drohenden
Staatsbankrott einzelner Länder nicht leisten könne. Viel zu viele
Individuen seien in Folge vom sozialen Abstieg betroffen, es sei
gefährlich, wenn Menschen in die Arbeitslosigkeit quasi hineingeboren
würden. Einig zeigte sich die Runde in ihrem Bekenntnis zum
europäischen Gedanken und warnte in diesem Zusammenhang auch vor
allzu viel Pessimismus. Europa sei keineswegs am Ende, betonte etwa
Kindel, die EU sei aber zweifellos in einer selbstverschuldeten
Krise. Das europäische Projekt sei - mit dem Abstand eines
südafrikanischen Korrespondenten betrachtet - ein sehr positives
Projekt, so Schott. Und Oberhauser bekräftigte: "70 Jahre kein Krieg
in Europa - allein diese Tatsache rechtfertigt alles!" Einig zeigte
sich die hochkarätige Medienrunde auch in der Einschätzung der
europäischen Repräsentanten: Die EU habe kaum charismatische
Persönlichkeiten, in Folge wären auch Themen aus Brüssel an die
Medienkonsumenten kaum vermittelbar. Obwohl rund 70% der Gesetze in
Brüssel "vorgekocht" würden, sei die EU-Berichterstattung nicht sexy!
Fotos zum Download unter:
http://www.pressezone.at/presse/2010/mg/2010-12-10_mg_europa.php
Originaltext: pro.media kommunikation gmbh
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