WAZ: Viel zu wenig - Kommentar von Daniel Freudenreich
Geschrieben am 13-12-2010 |
Essen (ots) - Der Bericht des Runden Tischs Heimerziehung krankt
an einem Punkt. 120 Millionen Euro für geschädigte Heimkinder sind
viel zu wenig Geld. Wer als Kind über Jahre gepeinigt, gedemütigt und
misshandelt wurde, der muss wenige Tausend Euro "Ausgleich" als Hohn
empfinden. Abgesehen davon sind die Ergebnisse des Runden Tischs aber
gut. Es ist richtig, dass es keine Pauschalentschädigung gibt.
Schließlich ist nicht jedes Heimkind traumatisiert. Auch der Ansatz,
bei Folgeschäden zu entschädigen, ist sinnvoll. Gäbe es nur Geld,
wenn die Betroffenen damals erlittenes Unrecht nachweisen könnten,
dann müssten sie sich einmal mehr mit den schrecklichen Erlebnissen
von früher befassen. Nun ist es wichtig, dass die Betroffenen an die
Entschädigung kommen. Bund und Länder sind moralisch in der Pflicht,
die Empfehlungen rasch umzusetzen. Ein Veto einzulegen wäre eine
Schande. Mehr noch: Wenn nötig, müssen sie mehr Geld in den Fonds
stecken. Alle geschädigten Heimkinder haben einen Anspruch auf
Ausgleich. Wenigstens das sind ihnen der Staat und die Kirchen
schuldig. Auch wenn das niemals ein Ersatz für eine verlorene
Kindheit ist.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
306099
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Ambition und Aufregung - Leitartikel Berlin (ots) - Eins vorweg: Es gibt ausreichend Gründe, über den
Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan zu streiten; über Sinn und
Zweck, über Strategie und Ausrüstung, über Freund und Feind. Ob der
amtierende Verteidigungsminister zu einem seiner durchaus zahlreichen
Besuche bei der Truppe seine Ehefrau mitnimmt, meinetwegen auch noch
einen Talkshow-Moderator, gehört eher nicht zu diesem ernst zu
nehmenden Debatten-Repertoire. Die Soldaten vor Ort werden beides mit
großer Sicherheit unbeschadet überleben. Die meisten werden das mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die Reise des Ehepaars zu Guttenberg birgt Risiken = Von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die jüngsten Bilder aus Afghanistan lassen den
Betrachter zwiegespalten zurück. Da ist einerseits das derzeit wohl
sympathischste Politiker-Ehepaar Deutschlands, das die beschwerliche
wie gefährliche Reise an den Hindukusch auf sich nimmt. Das ist
durchaus zu begrüßen, vor allem aus Sicht der dort stationierten
Soldaten. Die befinden sich im Krieg, riskieren tagtäglich Leib und
Leben für eine Sache, von der sie nicht wissen, ob dafür zu kämpfen
sich lohnt. Afghanistan tritt auf dem Weg in eine freie, tolerante mehr...
- Lausitzer Rundschau: Kein Geld, kein Rechtsfriede Zu den Ergebnissen des Runden Tischs Heimerziehung Cottbus (ots) - Der Runde Tisch Heimerziehung hat etwas für diese
Gesellschaft Verstörendes festgestellt: In der jungen deutschen
Nachkriegsdemokratie, auf die wir so stolz sind, gab es mehr als zwei
Jahrzehnte lang ein flächendeckendes Unrechtssystem. Es hat
800000gesunde, aber wehrlose Kinder und Jugendliche
aufgesogen, eingesperrt, vielfach misshandelt und mit
21Jahren geschädigt wieder ausspuckt. Heute sind die
Betroffen 50 bis 70 Jahre alt, und viele von ihnen leiden schwer
unter den Folgen. Materiell, mehr...
- Rheinische Post: Entertainment am Hindukusch Düsseldorf (ots) - Der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) hat sich mit seinem Blitzbesuch in Afghanistan
endgültig als Showmaster der deutschen Politik etabliert. Dachte man
nach der Israel-Reise von Bundespräsident Christian Wulff mit Tochter
Annalena noch, die politische Familiensymbolik sei nicht zu toppen,
legt Guttenberg einen drauf. Mit Ehefrau Stephanie und TV-Star
Johannes B. Kerner kurz vor Weihnachten ins Feldlager nach Kunduz -
das ist allerbestes Entertainment. Nur braucht das jemand am
Hindukusch? mehr...
- RNZ: Schwacher Trost - Kommentar zu Entschädigung für Heimkinder Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Bis zu 800.000 Kinder wurden in westdeutschen Erziehungsheimen
misshandelt, gedemütigt und zu "Sklavenarbeit" herangezogen. Viele
von ihnen sind bis heute traumatisiert. Eine derart verpfuschte
Kindheit lässt sich nicht mit Geld aufwiegen. Schon gar nicht wird
dies mit jenen 2000 bis 4000 Euro gelingen, die die meisten
ehemaligen Heimkinder nun als Ersatz für vorenthaltene Rentenbeiträge
erhalten sollen. Die Empörung der Opferverbände ist daher
verständlich. Doch hat der Runde Tisch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|