(Registrieren)

"Capital-Elite-Panel": 72 Prozent der Top-Entscheider sind mit Schwarz-Gelb unzufrieden

Geschrieben am 14-12-2010

Hamburg (ots) - Führungsspitzen legen Westerwelle den Rücktritt
nahe / Großer Konjunktur-Optimismus / Auftragslage der Unternehmen so
gut wie noch nie / Skepsis gegenüber Grünen / Mehrheit hält Stuttgart
21 für sinnvoll

Die Entscheider-Elite hat sich mit der Bundesregierung noch nicht
versöhnt: Fast zwei Drittel der Führungsspitzen (72 Prozent) sind mit
der Arbeit von Schwarz-Gelb unzufrieden, 61 Prozent halten die
Regierung für schwach. Das ergibt das neue "Capital-Elite-Panel". 52
Prozent der Elite urteilt, dass Union und FDP nach ihren
Anfangsschwierigkeiten immer noch nicht Tritt gefasst haben. Immerhin
hat sich Bundes¬kanzlerin Angela Merkel von ihrem Stimmungstief aus
dem Sommer dieses Jahres erholt: 54 Prozent halten sie aktuell für
eine starke Kanzlerin (Juni 2010: 44 Prozent). Dies ist allerdings
immer noch der drittschlechteste Wert ihrer Amtszeit. "Die Skepsis
ist groß, das Zutrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung wächst
nur langsam," urteilt Prof. Dr. Renate Köcher, Chefin des Instituts
für Demoskopie Allensbach, das die Umfrage für das Wirtschaftsmagazin
'Capital' (Ausgabe 1/2011, EVT 16. Dezember) zwei Mal jährlich
durchführt.

64 Prozent der Entscheider legen Westerwelle den Rücktritt nahe

Die Kritik der Top-Entscheider macht sich vor allem an der FDP
fest. 85 Prozent sehen als Grund für die aktuelle Schwäche der Partei
das Führungspersonal, 52 Prozent das Auftreten innerhalb der
Koalition. Die Konsequenz: Fast zwei Drittel (64 Prozent) aller
Befragten halten es für eine Stärkung der FDP, wenn Guido Westerwelle
als Parteichef zurückträte. Als einen potenziellen Nachfolger als
Parteichef sehen die Westerwelle-Kritiker Rainer Brüderle. Ihm
attestieren jetzt 50 Prozent aller Top-Entscheider eine gute Arbeit,
gegenüber dem letzten Panel ein Sprung von 42 Prozentpunkten.

Großer Optimismus für die Konjunktur

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland beurteilen die
Entscheider so positiv wie seit rund drei Jahren nicht mehr. Der
'Capital'-Umfrage unter 541 repräsentativ ausgewählten
Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zufolge
erwarten knapp zwei Drittel (64 Prozent), dass es mit der Wirtschaft
in den nächsten sechs Monaten weiter aufwärts geht. Nahezu alle
Top-Manager (89 Prozent) bezeichnen die Auftragslage ihres
Unternehmens als gut bzw. sehr gut - ein Allzeithoch. Fast jedes
zweite Unternehmen will neue Mitarbeiter einstellen, nur zwölf
Prozent planen einen Personalabbau. Selbst Vollbeschäftigung
erscheint 52 Prozent der befragten Top-Entscheider als eine
realistische Perspektive. 69 Prozent aller Top-Entscheider sprechen
sich vor diesem Hintergrund für höhere Löhne aus.

Skepsis über Stimmungshoch für die Grünen

Dem Aufstieg der Grünen begegnet die Elite mit großer Skepsis. 72
Prozent halten sie für eine Protestpartei, 68 Prozent für
wirtschaftsfern, 63 Prozent sehen keine klare Linie und 59 Prozent
empfinden die Grünen als realitätsfern. Lediglich 35 Prozent
beurteilen sie als fortschrittlich. Als Grund für die guten
Umfragewerte der Grünen sieht die Elite vor allem die Unzufriedenheit
mit anderen Parteien (80 Prozent) und die Tatsache, dass die Grünen
keine Regierungsverantwortung tragen (93 Prozent). Nur 13 Prozent
sehen einen echten Stimmungsumschwung. "Die Grünen werden nicht auf
dem Weg zur Volkspartei gesehen", konstatiert Allensbach-Chefin
Köcher.

Rückendeckung für Stuttgart 21 / Nein zu Volksentscheiden

Das Projekt Stuttgart 21 findet in der Elite klare Zustimmung. 64
Prozent halten es für sinnvoll, nicht einmal ein Viertel der
Befragten zweifelt am Sinn und Nutzen des neuen Tiefbahnhofs. 85
Prozent gehen davon aus, dass das Milliardenprojekt realisiert wird.
Aufgeschreckt durch die Demonstrationen befürchten 75 Prozent, dass
große Bauprojekte in Deutschland in Zukunft schwerer durchsetzbar
sein werden. Mehr Volksentscheide als Lösung des Problems lehnen 58
Prozent grundsätzlich ab.

Das "Capital-Elite-Panel" ist Europas exklusivste
Führungskräfte-Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach
für das Wirtschaftsmagazin 'Capital' seit mehr als 20 Jahren bei
Führungs-kräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zweimal im
Jahr durchführt. Unter den 541 Befragten sind 77 Vorstände aus
Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie 24
Ministerpräsidenten und Minister und 24 Leiter von Bundes- und
Landesbehörden. Die aktuelle Befragung lief vom 22. November bis 6.
Dezember 2010.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Claudio De Luca, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien,
Tel. 030/220 74-202, E-Mail: deluca.claudio@guj.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

306217

weitere Artikel:
  • Chemieverband fordert zukunftsfähige Industriepolitik / Erfolgsfaktoren für den Industriestandort Deutschland Frankfurt/Main (ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat auf seiner Jahrespressekonferenz 2010 zentrale Erfolgsfaktoren für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland benannt. "Mit einer industriepolitischen Gesamtstrategie der Bundesregierung, bezahlbarer und zuverlässiger Energieversorgung sowie durch mehr gesellschaftlichen Dialog für die Realisierung von Großprojekten kann Deutschland wettbewerbsfähig bleiben und dabei nachhaltiges Wachstum generieren", sagte VCI-Präsident Klaus Engel in Frankfurt "Planungssicherheit mehr...

  • Lufthansa und Fraport einigen sich auf weitere acht Jahre Bodenabfertigung Frankfurt (ots) - FRA - Die Bodenverkehrsdienste der Fraport AG sind für weitere acht Jahre mit der Abfertigung aller Flugzeuge der Deutschen Lufthansa AG am Standort Frankfurt beauftragt worden. Darauf haben sich beide Unternehmen am heutigen Dienstag geeinigt. Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, kommentierte: "Wir freuen uns, dem wichtigsten Kunden am Standort wieder ein überzeugendes Angebot gemacht zu haben. Der neue Vertrag ist ein wesentliches Element unserer Strategie, auch künftig unseren direkten mehr...

  • "Die Chemie wächst weiter, aber wesentlich langsamer" / Stärkster Produktionszuwachs seit 1976 / Erholung schwächt sich ab / Mehr Geld für Forschung und Investitionen Frankfurt/Main (ots) - - Querverweis: Grafiken zur Jahrespressekonferenz 2010 liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Die chemische Industrie hat 2010 mit 11 Prozent den stärksten Produktionszuwachs seit 1976 erzielt. Die Erwartungen des viertgrößten Industriezweiges in Deutschland für 2011 sind aber verhalten. "Unsere Branche hat ein erstaunliches Jahr erlebt, das in dieser Form eine Ausnahme bleiben wird", erklärte der Präsident des mehr...

  • Familienunternehmen mit Defiziten bei der Compliance / Nur wenige Firmen haben klare Verantwortlichkeiten definiert / Beiräte sind häufig nicht ausreichend versichert Bonn (ots) - Nur 54 Prozent der Familienunternehmen haben Compliance-Regelungen. Das ergab eine aktuelle Befragung der INTES Akademie für Familienunternehmen in Bonn in Zusammenarbeit mit dem D&O-Versicherer VOV und dem Industrieversicherungsmakler GGW unter 209 Unternehmen in Deutschland. Zwar betonen 83 Prozent der Befragten, das das Thema Compliance relevant oder sogar sehr relevant sei, aber weniger als die Hälfte der Befragten hat konkrete Vorkehrungen getroffen. Größere Familienfirmen mit einem Umsatz über 125 Millionen mehr...

  • Übernahmequote nach der Ausbildung erneut gestiegen / Die Assekuranz bietet ihrem Nachwuchs eine sichere berufliche Heimat München (ots) - Erfreuliche Ergebnisse belegt die Ausbildungsumfrage der Versicherungswirtschaft 2010. Besonders hervorzuheben ist die wiederum gestiegene Übernahmequote für die ausgelernten Azubis. Knapp 77% des Nachwuchses finden eine sichere berufliche Heimat in der Branche (2008: 71,9%, 2009: 74,3%). Die Versicherer mussten allerdings bereits 2009 4,5% der angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt lassen. Gründe hierfür sind zum einen sinkende Schülerzahlen, zum anderen eine sinkende Zahl der Bewerbungen pro Ausbildungsplatz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht