Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Unwort
Geschrieben am 18-01-2011 |
Regensburg (ots) - Wir haben ein Unwort des Jahres: alternativlos.
Jetzt entbrennt die Diskussion, ob die Wahl gut ist oder schlecht.
Gut ist in jedem Fall, dass es die Diskussion gibt, denn wir müssen
uns mit unserer Sprache auseinandersetzen - und das ist
alternativlos. Wird Sprache falsch genutzt, entzweit sie: Wie viele
Politiker haben sich schon wegen schiefer Vergleiche rechtfertigen
müssen? Ein präziser Sprachgebrauch mit Blick auf die Realität kann
Situationen nicht nur entschärfen, sondern auch Entwicklungen
vorantreiben. Deutschland steckt mitten in einer riesigen
Integrationsaufgabe. Die Sprache hat dabei eine Schlüsselfunktion.
Wer hier leben will, ist dazu aufgefordert, unsere Sprache zu lernen.
Wer aber anderen seine Sprache vermitteln will, muss sie selbst
kennen und sich für ihre Möglichkeiten begeistern. Sprache hat heute
mehr Gewicht denn je, weil Information virtuell um den Globus rast
und den Empfänger per Internet mit einem Mausklick erreicht. Jeder,
der eine Nachricht aussendet, muss sich also der Bedeutung dieses
Akts und der Macht seiner Worte bewusst sein.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
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