Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:Hartz-IV-Verhandlungen stecken fest
Schaulaufen
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 20-01-2011 |
Bielefeld (ots) - Das Ringen um einen Hartz-IV-Kompromiss zieht
sich hin. Noch ist die Phase der ernsthaften Verhandlungen nicht
erreicht. Die Parteien befinden sich weiter im Stadium des
Schaulaufens. Es geht darum, dem anderen eins auszuwischen und selber
Punkte zu sammeln. Das wirkt von außen betrachtet reichlich kindisch.
Die Liberalen versuchen beispielsweise den Mindestlohn für die
Zeitarbeit durch groteske Forderungen zu torpedieren. Gleicher Lohn
für gleiche Arbeit soll es nach zwölf Monaten geben. Hört sich prima
an. Ist aber absurd, weil kaum ein Zeitarbeiter jemals zwölf Monate
in einem Betrieb verweilt. Hier muss vor allem die Union der FDP noch
gut zureden. Ganz einfach wird das nicht, weil die Liberalen gerade
erst ihren Eigensinn in der Koalition wieder entdeckt haben. Die SPD
sollte sich dazu durchringen beim Regelsatz keine Illusionen zu
schüren. Schwarz-Gelb will fünf Euro mehr. Das mag sich knauserig
anhören. Aber der Nachweis, dass diese Erhöhung nicht verfassungsfest
ist, konnte bisher nicht erbracht werden. Wichtiger als der Regelsatz
ist das Bildungspaket für die Kinder. Hier dürfte die SPD den
Einstieg in die Schulsozialarbeit durchsetzen. Das ist vernünftig.
Jedenfalls für Brennpunktschulen, wo die Lehrer häufig heillos
überfordert sind. Auch für Arbeitsministerin Ursula von der Leyen
(CDU) gibt es eine Kröte zu schlucken. Ihre Idee, dass die
Bundesagentur für Arbeit die Gaben an die bedürftigen Kinder
verteilen soll, überzeugt offenbar sogar im eigenen Lager kaum
jemanden. Unbürokratischer wäre es, die Kommunen mit der Aufgabe zu
betreuen und so Doppelstrukturen zu vermeiden. Jede Partei muss also
noch ihre Lektion lernen. Wenn Union, FDP und SPD das nicht schaffen,
werden die Leute wieder sagen, dass die Politik einfach nichts
hinkriegt. Und sich verärgert von ihr abwenden.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
311603
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:Lebensmittelpreise
Markt ohne Moral
WOLFGANG MULKE, BERLIN Bielefeld (ots) - Früher hießen die Feinde des Hungers
Entwicklungspolitik, Demokratisierung, Bildung und Investitionen. All
dies sind Elemente, mit denen die Politik dem Mangel an
Nahrungsmitteln begegnet. Die Vereinten Nationen wollen die Zahl der
Hungernden bis Mitte dieses Jahrzehnts halbieren. Doch nun gefährdet
eine junge Entwicklung den globalen Schulterschluss. Weizen, Raps,
Kaffee und Schweinehälften sind Teil der Finanzmärkte geworden. Die
Nahrungsmittelproduktion dient nicht mehr allein der Ernährung. Sie
füllt auch die mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Zentrale Anlaufstelle in OWL
Schlecht vorbereitet
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Die Zahl der Flüchtlinge steigt, die in
Deutschland das Land ihrer Hoffnung sehen. Der Großteil von ihnen
kehrt der Heimat auf dem Balkan den Rücken; aus welchem Grund auch
immer. Die Menschenreisen legal ein, weil die Visumspflicht gefallen
ist. Ob sie ein Bleibe- oder Duldungsrecht erhalten, wird in
zentralen Anlaufstellen geprüft. Das Amt in Bielefeld soll jetzt
reaktiviert werden. Daran ist wenig verwerflich. Das gilt jedoch
nicht für die Vorbereitung der Behörde auf ihre neuen Aufgaben und
Kunden. Zu Recht mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Bundeswehr Stuttgart (ots) - Aufgeklärte, kritische Bürger wünschen sich die
Deutschen in ihrer Parlamentsarmee, die Aufträge hinterfragen und
nach eigenem Gewissen befolgen - neben allem notwendigen Befehl und
Gehorsam. Das zeichnet eine demokratische Armee aus - nicht jedoch
Vorgesetzte, die Soldaten einschüchtern. Oder Militärs, die Tatsachen
vertuschen, so, wie nach den mutmaßlich tödlichen Waffenspielereien
deutscher Soldaten, durch die ein Kamerad starb. Die Wahrheit wird
erst wieder verdreht und das Parlament hingehalten. (...) Dass auch mehr...
- Rheinische Post: Die Meuterei auf der Gorch Fock Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Die "Gorch Fock" löst Faszination aus, wo immer der Dreimastsegler
auftaucht. Die Deutsche Marine ist stolz auf ihre imposante
Visitenkarte. Doch die Segel des Mythos haben durch die angebliche
Meuterei Risse bekommen. Denn was die Soldaten dem Wehrbeauftragten
über ihre Erlebnisse im November erzählten, ist ganz und gar kein
Aushängeschild für die moderne Bundeswehr, die so viel Wert auf die
Prinzipien der Inneren Führung legt. Also darauf, dass die Soldaten
ihre Rechte nicht mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Sterbehilfe Bielefeld (ots) - Gift auf Rezept muss der Staat nicht zulassen.
Das hat der Menschenrechtsgerichtshof gegenüber einem lebensmüden
Schweizer zu Recht in aller Deutlichkeit klargestellt. Letzter Wille
Todespille - das kann und darf eine humane Gesellschaft nicht dulden.
Unser Gesundheitswesen bietet vielfache Hilfen beim, aber nie zum
Sterben. Man könnte die Straßburger Entscheidung als wenig
überraschend zu den Akten nehmen, wäre da nicht eine schleichende
Ausweitung der Sterbehilfepraxis in einer Reihe von europäischen
Ländern. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|