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BDI-Pressemitteilung zur Konjunktur: 2011 Aufschwung von 2,5 Prozent

Geschrieben am 25-01-2011

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 25.01.2011 11:05
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BDI-Präsident Keitel: "Es geht weiter aufwärts"

- 2011 Aufschwung von 2,5 Prozent
- Industrie generiert zwei Drittel des Wachstums
- Deutschland braucht dringend mehr Investitionen
- Finanzmärkte, Eurokrise und Rohstoffe als potenzielle
Gefahrenquellen

"In diesem Jahr geht es in Deutschland weiter aufwärts. Der BDI
hält einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2,5 Prozent im
laufenden Jahr für möglich." Das sagte BDI-Präsident Hans-Peter
Keitel auf der BDI-Pressekonferenz zum Jahresauftakt.

Es sei gelungen, konjunkturell enorm an Fahrt aufzunehmen und im
Jahr 2010 mit 3,6 Prozent ein weit größeres Wachstum zu erreichen als
ursprünglich gedacht. "Die Industrie trug den Löwenanteil dazu bei.
Zwei Drittel des Wachstums hat die Industrie generiert: 2,4 der 3,6
Prozent. Zählt man die industrienahen Dienstleistungen hinzu, sind es
sogar drei Viertel - nämlich 2,7 Prozent", hob Keitel hervor.

Der im vorigen Jahr aufgebaute Schwung schlage auch noch in das
laufende Jahr durch. Die Auftragsbücher seien größtenteils gut
gefüllt. Der Außenhandel werde weiter positive Impulse bringen - vor
allem für die Investitionen. Auch der private Konsum werde aufgrund
der guten Arbeitsmarktlage zunehmen.

"Trotzdem wäre es gefährlich, sich angesichts der erfreulichen
Perspektiven zufrieden zurückzulehnen. Kluge Politik erfordert,
vorausschauend zu denken", unterstrich Keitel.

Im langfristigen Trend weise Deutschland ein zu geringes
Wachstumspotenzial von gerade einmal 1,3 Prozent auf. "Damit sind wir
in Europa - anders als bei den aktuellen Zahlen - keineswegs Spitze",
sagte der BDI-Präsident. In Schweden sei das Potenzial mit 2,6
Prozent doppelt so hoch, in Großbritannien liege es bei 2, in
Frankreich immerhin noch bei 1,8 Prozent.

Keitel verwies darauf, dass die Nettoinvestitionsquote in
Deutschland vor 20 Jahren 9,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
betrug. Zuletzt seien es nur noch 1,8 Prozent gewesen. "Deutschland
braucht dringend Investitionen - in Bildung, Forschung, Infrastruktur
und für eine CO2-arme und ressourceneffiziente Volkswirtschaft."

Die Politik habe vor allem drei wichtige Aufgaben zu erfüllen.
"Erstens sind die Rahmenbedingungen in einer globalisierten Welt so
zu gestalten, dass es sich lohnt, am Standort Deutschland zu
investieren. Zweitens müssen die öffentlichen Investitionen steigen."
Das sei kein Widerspruch zur notwendigen Konsolidierung, so Keitel.
"Was wir in Deutschland brauchen, ist eine qualitative und
intelligente Konsolidierung." Im Übrigen ließen sich öffentliche
Investitionen durch attraktive Modelle privat finanzieren.

"Drittens müssen Politik und Wirtschaft viel deutlicher als bisher
den Sinn und die Bedeutung von Großprojekten erläutern: dass sie
nötig sind für das künftige Wohlergehen aller", so Keitel. Zugleich
müsse es gelingen, die Verfahren zu beschleunigen.

Zu den noch vorhandenen Gefahrenquellen für die deutsche
Wirtschaft zählen nach Keitels Ansicht die Finanzmärkte, die
Eurokrise sowie die notwendige Sicherheit bei der Versorgung mit
Rohstoffen.

"Die Wirtschaft erholt sich, aber das finanzielle Umfeld ist nicht
nachhaltig. Von gesunden Verhältnissen auf den Finanzmärkten kann
keine Rede sein. Wir müssen endlich einen soliden Ordnungsrahmen für
die internationalen Finanzmärkte bekommen", forderte Keitel.

Der Euro-Raum leide unter einer massiven Krise seiner öffentlichen
Haushalte. Künftig müssten sich alle Staaten verlässlich an die
Stabilitätskriterien des Euros halten, verlangte der BDI-Präsident.



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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