Rheinische Post: Zu Guttenberg nicht abschreiben
Geschrieben am 18-02-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Sven Gösmann:
Natürlich: Er war doch schon Baron, warum musste der "Abgeordnete
und junge Familienvater" zu Guttenberg bloß noch sieben lange Jahre
eine Doktorarbeit verfassen? Natürlich: Er hat "Fehler" gemacht,
allzu menschliche Schwächen erkennen lassen, als er genervt nur noch
zum Ende kommen wollte. Seinen Doktortitel lässt er in einem etwas
merkwürdig anmutenden Reflex auf die Vorwürfe "ruhen". Vielleicht
verliert er den Titel am Ende oder wird von seiner Hochschule
öffentlich gemaßregelt. Mit dem Spott, dass aus "KT" jetzt "CP" (für
Copy and Paste) geworden ist, wird Guttenberg ohnehin leben müssen.
Diese Lektion in Demut wäre auch die gerechte Strafe für Eitelkeit,
vielleicht Hybris des Freiherrn aus Franken. Ansonsten sollte es
langsam gut sein mit der Hatz. Jedenfalls dann, wenn sich das
momentan heißeste Berliner Gerücht um einen "Ghostwriter" der
Doktorarbeit nicht bewahrheitet. Viele der Jakobiner, die sich da
lauthals empören, sitzen im Glashaus, allen voran ein Gysi - war da
nicht was mit der Stasi? Oder ein Trittin - war da nicht was mit den
Kommunisten? Oder jene "Internet-Ermittler", die selber immer
fröhlich das Urheberrecht missachten. Anders als sie jedenfalls hat
Guttenberg Fehler eingeräumt und sich seinen Kritikern gestellt.
Wofür, wenn nicht für ein solches Verhalten, hat ein Politiker eine
zweite Chance verdient?
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
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Pressekontakt:
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Telefon: 0711 / 7205 - 7110
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