WAZ: Ramsauers Salami-Taktik
- Kommentar von Dietmar Seher
Geschrieben am 18-04-2011 |
Essen (ots) - Der Verkehrsminister liebt es, die Notwendigkeit
einer Pkw-Maut zart anzudeuten - um dann den Rückwärtsgang
einzulegen. Schon 2009 hat Peter Ramsauer getrickst, als er sagte,
alle Methoden der Verkehrsfinanzierung gehörten geprüft. Jetzt
errechnet sein Ministerium die Details der Mauterhebung - offiziell,
um sie nie zu verwirklichen. Verulkt der Mann uns? Ist er völlig
unbelehrbar? Oder handelt der Bayer nur nach dem Prinzip der
Salami-Taktik? Kann sein. Sie ermöglicht es, einen unpopulären
Vorschlag durch ständiges Wiederholen so tief im Bewusstsein zu
verankern, dass er durchsetzbar wird. Ramsauer will die Pkw-Gebühr.
So, wie sie seine CSU und Teile der Union und vielleicht sogar
Politiker von SPD und Grünen wollen. Nur: Sie alle sagen es nicht -
aus Angst vor dem Wähler. Dabei gibt es Argumente. Reicht das
Staatsgeld, um die Fernstraßen - Sanierungsfälle zu einem Drittel -
in Schuss zu halten? Nein. Jährlich fehlen vier Milliarden Euro.
Zahlen Ausländer auf unseren Autobahnen? Auch nicht. Aber wir zahlen
im Ausland. Gibt es andere Konzepte, um die Unterfinanzierung von
Schienen- und Straßennetz auszugleichen? Sie sind nicht in Sicht.
Pkw-Maut tut weh. Aber irgendwann werden auch Autofahrer vor der
Frage stehen, ein marodes Straßennetz hinzunehmen oder für ein
intaktes draufzuzahlen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
327344
weitere Artikel:
- HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Finnland-Wahlergebnis und Europapolitik Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Matthias Iken
Eigentlich gehören Wahlen in Finnland nicht zu den Ereignissen,
die die Welt bewegen. Mit dem Wahlerfolg der Wahren Finnen ist das
anders: Der Euro erlitt gestern einen Schwächeanfall, an den Märkten
und in der Politik wächst die Angst, dass die mühsam ausgehandelten
Finanzhilfen für die Schuldenstaaten wieder infrage stehen. Das
Signal von Helsinki lautet: Wir zahlen nicht für eure Schulden. Das
europäische Haus bekommt unübersehbar Risse, der Norden und der Süden
entkoppeln und mehr...
- Weser-Kurier: Zum Bildungspaket Bremen (ots) - Wahrscheinlich ist aber, dass viele Empfänger
schlicht kein Interesse an den so formalisiert angebotenen Leistungen
haben. Wenn Bargeld lacht oder sich staatliche Leistungen unmittelbar
auf das Konto von Betroffenen auswirken, dann spricht sich dies in
aller Regel schnell herum - gerade auch im so genannten abgehängten
Prekariat. Wenn die Ministerin es also - mit Recht - ablehnt, Bargeld
an die Eltern armer Kinder auszuzahlen, weil das wohl in erster Linie
in den Konsum fließen würde, dann weist sie ungewollt auf den
eigentlichen mehr...
- Neues Deutschland: zum Verfassungsschutzbericht über rechte Gewalt Berlin (ots) - Die Zahl der militanten Neonazis ist erneut
gestiegen, sagt der Verfassungsschutz und gibt damit einen düsteren
Vorgeschmack auf seinen Bericht 2010, der in einigen Wochen
erscheinen dürfte. Das Beunruhigende ist, dass die Neonazis auch
Produkt dieser Gesellschaft sind - und sie sind nur die Spitze des
Eisbergs. Neonazis, ob in Kameradschaften oder als »Autonome
Nationalisten«, sind die extremste Ausprägung von latenter
Fremdenfeindlichkeit oder manifestem Rassismus. Ihre Ideologie
gedeiht in einem Klima sozialer mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Noch mehr Futter für die Wutbürger
Uli Exner über Bildungspakete, Mautpläne und den Ansehensverlust der schwarz-gelben Koalition Berlin (ots) - So, jetzt also ein runder Tisch zum Bildungspaket.
Und natürlich keine Autobahnmaut für Pkw, erst mal nicht. Dafür
vielleicht E 10. Und eine höhere Dieselsteuer? Vielleicht. Oder eben
auch nicht. Aber die Energiewende, die kommt bestimmt. Nichts wie
raus aus den Atom-Kartoffeln. Oder wird das vielleicht doch alles
viel zu teuer? Fristverlängerung? Restlaufzeitverkürzung? Und was war
gleich noch mit Afghanistan? Auch raus? Rein? Libyen? Nicht rein.
Doch ein bisschen. Hört eigentlich noch jemand zu? Nein, vermutlich
nicht. mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Legalisierung und Professionalisierung
Kommentar zu osteuropäischen Haushaltshilfen Regensburg (ots) - Wie viele es genau sind, weiß niemand. Sicher
ist nur eines: dass ohne sie in vielen Haushalte gar nichts laufen
würde. Die osteuropäischen Haushaltshilfen, wie sie offiziell heißen,
sorgen dafür, dass die etwa 1,5 Millionen Pflegebedürftigen, die in
Deutschland zu Hause versorgt werden, auch wirklich versorgt werden
können. Und deswegen sind Bemühungen, ihr zumeist in einer
rechtlichen Grauzone oder in der Illegalität verrichtetes Schaffen zu
legalisieren, mehr als notwendig. Wer eine Haushaltshilfe aus
Osteuropa mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|