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tz München: Ländershow gegen Italien "Oh, da steckt viel drin ...": Interview mit Johannes B. Kerner

Geschrieben am 19-04-2011

München (ots) - Zum vierten Mal steigt heute der
Sat.1-Länderkampf. Deutschland (unter anderem vertreten von Boris
Becker, Christine Neubauer und Hannes Jaenicke) tritt gegen Italien
(u.a. mit Ornella Muti und Flavio Briatore) an. Moderiert wird das
Spektakel von Johannes B. Kerner. Die tz sprach mit dem 46-Jährigen
über das Besondere am Duell Deutschland gegen Italien, aber auch über
seinen Wechsel vom ZDF zu Sat.1 und die Frage, ob er nicht Lust
gehabt hätte, Wetten, dass..? zu moderieren. Herr Kerner, Deutschland
hat die bisherigen Ländershows gegen Holland, Türkei und Österreich
alle verloren. Woran lag's? Johannes B. Kerner: Na ja, wir wollten
einfach, dass die Menschen nett über uns Deutsche reden (lacht).
Nein, im Ernst: Es war immer knapp, aber wir hoffen, dass es gegen
Italien nun klappt. Sonst verspreche ich, dass die nächste Folge
gegen Papua-Neuguinea stattfindet - die kriegen im Zweifel keine zehn
Leute zusammen (lacht). Was macht den besonderen Reiz des Duells
Deutschland gegen Italien aus? Kerner: Oh, da steckt viel drin: Die
Italiener in Deutschland machen zum Beispiel die viel bessere Pizza
als die in Italien. Das wollen die Italiener nur nicht wahrhaben,
aber es stimmt wirklich. Außerdem: Die Italiener haben den Vatikan,
wir den Papst. Und so gäbe es noch einiges, aber natürlich ist die
ganze Sache ein großer Spaß, Unterhaltung für die ganze Familie mit
tollen Stars.   Die offensichtlich auch Spaß daran haben. Boris
Becker ist zum wiederholten Male dabei ... Kerner: Stimmt. Er
ist der perfekte Gast, weil er total ehrgeizig ist, weil er es hasst
zu verlieren - und am Ende steht für ihn doch der Spaß im
Vordergrund. Das ist toll! Gehen wir mal weg von der Show am heutigen
Mittwoch - wie oft haben Sie in den letzten Wochen bereut, dass
Sie das ZDF für Sat.1 verlassen haben? Kerner: Ich kann mir
vorstellen, worauf Sie anspielen ... Mit "Wetten, dass..?" und
(demnächst) der Champions League haben die Mainzer nun zwei Sachen im
Angebot, die Sie interessieren müssen ... Kerner: Wetten,
dass..? schaue ich mir wie bisher von der Couch aus an, und zwar
gerne. Die Show war nie im Bereich dessen, was für mich in Frage
kommt. Der Kelch geht jetzt an mir vorbei, er wäre aber auch an mir
vorbeigegangen, wenn ich noch beim ZDF wäre. Und bei der Champions
League verhalte ich mich wie ein Fußballer und denke von Spiel zu
Spiel. Bei der Gelegenheit ein kleiner Programmtipp: Schalke gegen
Manchester United läuft am Dienstag in Sat.1. Ich freue mich schon
wie ein kleiner Junge darauf. Es muss Sie doch schmerzen, dass die
Champions League bald im ZDF läuft - so cool können Sie gar nicht
sein. Kerner: Natürlich hätte ich es lieber gesehen, wenn Sat.1 die
Rechte behalten hätte. Aber: Ich habe so viel erlebt als
Sportreporter und Moderator - Europameisterschaften,
Weltmeisterschaften, Olympische Spiele, Länderspiele, Bundesliga,
Champions League - da bin ich reich gesegnet. Wenn ich ab morgen nie
wieder arbeiten dürfte, dann müsste ich trotzdem bis an mein
Lebensende auf Holz klopfen. Man darf nicht undankbar sein. Haben Sie
mit dieser Gelassenheit auch den, sagen wir, holprigen Start bei
Sat.1 inzwischen weggesteckt? Kerner: Der Start war viel schwerer,
als ich dachte, das stimmt. Aber ich bin ein ehrgeiziger Typ und habe
für mich irgendwann entschieden: Den Kampf nehme ich an, und ich will
ihn gewinnen. Und es läuft immer runder, letzte Woche hatten wir
bessere Marktanteile als die Sendung, die vor uns läuft. Das war nach
langer Zeit mal wieder ein schöner Erfolg. Haben Sie es persönlich
genommen, dass die Zuschauer nicht mit Ihnen vom ZDF zu Sat.1
gegangen sind? Kerner: Nein, persönlich habe ich das nicht genommen.
Gleichwohl war es eine Belastung, auch für mich. Das ist doch klar.
Aber - es ist so: Ich bin am 1. August 25 Jahre in diesem Beruf. Da
wird man gelassener mit der Zeit. Und im Übrigen gilt immer noch der
Satz eines großen Kollegen: Am Ende des Tages ist es alles nur
Fernsehen. Interview: Stefanie Thyssen



Pressekontakt:
tz München
Redaktion
Telefon: 089 5306 505
politik@tz-online.de


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