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Streitfall - Türkei fordert die Sphinx aus Hattuscha vom Berliner Pergamonmuseum zurück

Geschrieben am 22-04-2011

Hamburg (ots) - Die Türkei fordert die Sphinx aus Hattuscha, die
im Berliner Pergamonmuseum steht, zurück und droht deutschen
Archäologen mit dem Entzug der Grabungslizenz.

Eigentlich war das geflügelte Wesen ein Wrack, in mehrere
Fragmente zerborsten, als sie 1915 zusammen mit einer Pendantskulptur
zu Restaurierungszwecken nach Berlin gelangte. Während ihre besser
erhaltene Schwester wieder ins Fundland zurückgesandt wurde, verblieb
die hethitische Sphinx aus dem 13./14. Jahrhundert vor Christus in
Berlin. Mehrfach forderte die Türkei die Rückgabe der Portalskulptur
aus der Hethiter-Stadt Hattuscha, nun zuletzt mit Vehemenz.

"Da die Aktenlage im Hinblick auf die hethitische Sphinx nicht
völlig eindeutig ist halte ich es für sinnvoll, ergebnisoffen in
Gespräche mit der türkischen Seite zu gehen", so Hermann Parzinger,
Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Dass eine Übergabe
der Sphinx an die Türkei erfolge, ist für ihn noch keinesfalls
entschieden.

Wie das Kunstmagazin art in seiner Mai-Ausgabe berichtet, kündigte
der türkische Kulturminister Ertugrul Günay jedoch zwei radikale
Maßnahmen an, falls die Skulptur nicht binnen eines von ihm gesetzten
Ultimatums bis Juni zurückgegeben werde: Man werde dann Berlin nicht
nur die Leihgabe für die im September beginnende Pergamon-Ausstellung
verweigern, sondern auch dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI)
die Ausgrabungslizenz in Hattuscha entziehen. Wäre der Verzicht auf
türkische Leihgaben bitter, käme der Lizenzentzug einem Desaster für
die archäologische Forschung gleich. Denn seit den dreißiger Jahren
ist das DAI systematisch mit den Ausgrabungen in der Hauptstadt des
Großreichs der Hethiter, die größer als Troja war, befasst.



Pressekontakt:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de


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