Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Hochzeit im englischen Königshaus
Auf sicheren Füßen
JÜRGEN JUCHTMANN
Geschrieben am 29-04-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Monarchie abschaffen? Königin Elizabeth II.
aufs Altenteil nach Schottland schicken? Charles und Camilla in die
Karibik verbannen? Den Rest der Royals zu ehrlicher Arbeit
verpflichten? Alles kein Thema mehr in England! Nach Jahren auf der
Kippe steht die Monarchie wieder auf sicheren Füßen. Es ist ja auch
ein bisschen wie im Märchen: Der künftige König von England heiratet
in einer perfekten Inszenierung eine Bürgerliche. Eine resolute junge
Frau, kein verschüchtertes Reh. Die entscheidende Frage ist: Wird
Kate Middleton, Princess Catherine, ein weitgehend fremdbestimmtes
Leben ertragen können? Kann sie sich den knallharten Gepflogenheiten
des Königshauses anpassen, ist sie fähig, loyal zu dienen? Diese
Bereitschaft schätzen die Briten an ihrer Queen am meisten. Elizabeth
II. hat die Monarchie gerettet, als die jahrhundertealte Institution
im Bermudadreieck der Beziehungen zwischen Charles, Camilla und Diana
unterzugehen drohte. Die Monarchin zeigte nach langem Schweigen
schließlich doch noch Emotionen. Nur so gewann sie das um Diana
weinende Volk zurück, das sich bereits in Teilen von den zur Trauer
unfähig erscheinenden Royals abgewandt hatte. Die Firma Windsor hat
ihre eigenen, ehernen Regeln. Öffentlich Gefühle zu zeigen gehört
nicht dazu. Daran ist Diana gescheitert. Wie auch an der strengen
Führung der unbeugsamen Queen und an einem Ehemann, der immer nur
Camilla Parker Bowles geliebt hat. Die Voraussetzungen für Kate und
William scheinen besser zu sein. Nach dem Unfalltod Dianas und einer
Serie von Scheidungen im Königshaus wurden Forderungen laut, die
Monarchie an moderne Zeiten anzupassen. Wie das geschehen sollte,
blieb weitgehend unklar. Die kluge, erfahrene Queen hat tiefgreifende
Veränderungen bisher erfolgreich verhindert - und das ist auch gut
so. Zwar beziehen Kate und William nach der Hochzeit zunächst ein
schlichtes Einfamilienhaus und leben ohne Bedienstete. Es wäre auch
schwer vorstellbar, dass sich die Frischvermählten morgens die
Zahnpasta von einem Lakaien auf die Bürste drücken lassen, wie es von
Prinz Charles kolportiert wurde. Aber der Moment wird kommen, wo das
Paar sich dem Ritual des höfischen Pomp and Circumstance stellen muss
und in einen Palast umzieht. Das bringt sein Status zwangsläufig mit
sich. Denn verliert das britische Königshaus seinen Mythos, das
Geheimnisvolle, den in Jahrhunderten gewachsenen und akzeptierten
Abstand zum Volk, dann gibt es sich der Beliebigkeit preis. Eine
weitgehend glanzlose und bürgernahe Monarchie wie in den Niederlanden
oder in Teilen Skandinaviens kommt für die Briten nicht infrage. Sie
haben neben einer starken Königin jetzt ein hoffnungsvolles junges
Thronfolgerpaar in zweiter Reihe. Mehr als Charles und Camilla es
vermögen, repräsentiert es das erfolgreiche Fortbestehen des Hauses
Windsor. Vorläufig jedenfalls!
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Neue Westfälische
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Pressekontakt:
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es war ein schöner Schein.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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