LVZ: Haderthauer fordert mehr Anstrengungen bei aktiver Arbeitsmarktpolitik im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit / Wirtschaft zum Handeln aufgefordert
Geschrieben am 30-04-2011 |
Leipzig (ots) - Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer
(CSU) hat mehr Anstrengungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik
gefordert, um den Europarekord bei der verfestigten
Langzeitarbeitslosigkeit loszuwerden, den Deutschland halte. In einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte
die CSU-Politikerin: "Deutschland hat europaweit die am stärksten
verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit." Natürlich gebe es durch die
Arbeitnehmerfreizügigkeit Zuwanderung in Niedriglohnjobs. "Das macht
die Situation für Arbeitssuchende nicht leichter. Hier ist eine
Arbeitsmarktpolitik der Zukunft gefragt, die wirklich aktiviert",
forderte die Sozialpolitikerin. "Dazu gehört eben manchmal mehr als
ein Jobangebot. Daher ist es gerade jetzt nötig, aktivierende
Maßnahmen wie Ein-Euro-Jobs auszubauen, anstatt sie einzuschränken",
sagte Christine Haderthauer.
Mit Blick auf die ab Mai geltende völlige
EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit hob Christine Haderthauer hervor,
inzwischen seien in vielen Branchen Lohnuntergrenzen ermöglicht.
"Besonders wichtig ist das bei der Pflege und der Zeitarbeit. So
haben wir Lohndumping und einem Verdrängungswettbewerb zu Lasten
deutscher Arbeitnehmer einen Riegel vorgeschoben."
Weitere Erleichterungen für zuwandernde Arbeitnehmer angesichts
fehlender hochqualifizierter Arbeitnehmer lehnte Haderthauer aber
entschieden ab. "Das liegt nicht an Zuwanderungsregeln, sondern an
den Rahmenbedingungen in Deutschland, die im globalen Wettbewerb
nicht attraktiv genug sind. Statt über angeblich zu strenge Regeln zu
klagen, sollte die Wirtschaft sich stärker auf die Bedingungen
konzentrieren, die sie Spitzenkräften bietet." Das fange damit an,
dass es zu viele befristete Arbeitsverträge gebe und gehe weiter mit
einer Arbeitswelt, die jungen Eltern wirklich gerecht werden muss,
sagte Haderthauer.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
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