Lausitzer Rundschau: Das passt nicht
Gericht untersagt Hartz-IV-Empfängern Wetten
Geschrieben am 05-05-2011 |
Cottbus (ots) - Ist es tatsächlich Bevormundung oder sogar
Diskriminierung, wenn einem Hartz-IV-Empfänger mit 364 Euro
monatlichem Einkommen untersagt wird, sein Glück beim Wetten zu
versuchen? Sicher, jeder erwachsene Mensch muss eigentlich selbst
wissen, ob er sein Geld der Wettindustrie in den Rachen werfen will
oder nicht. Zur Entrüstung besteht trotzdem keinerlei Anlass. Schon
lange ist diese Frage nämlich rechtlich geregelt. Bereits vor drei
Jahren trat der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der es einzelnen
Gruppen nicht erlaubt, Lotto, Toto oder Sonstiges zu spielen.
Aufgeführt sind neben Minderjährigen und Spielsüchtigen eben auch
Personen, die Einsätze wagen könnten, die in keinem Verhältnis zu
ihrem Einkommen stehen. Dazu gehören Hartz-IV-Empfänger doch
zweifellos. Sie werden somit nicht besser oder schlechter behandelt
als andere Menschen, von denen der Gesetzgeber zum Glück glaubt, sie
vor den Folgen des Spielens schützen zu müssen. Das ist aber nur die
eine Seite der Medaille. Viele Menschen werden vermutlich denken,
dass es ohnehin nicht zusammenpasst, von den paar Hartz-IV-Euro noch
welche beim Wetten zu verjubeln, wenn doch jeder Leistungsempfänger
mit seinem Geld kaum oder gar nicht über die Runden kommt. Und es
stimmt auch, das passt nun mal nicht zusammen. Unabhängig davon, dass
man sich stets davor hüten sollte, alle Hartz IV-Empfänger über einen
Kamm zu scheren. In der Praxis wird das gestrige Urteil ohnehin kaum
eine Rolle spielen. Denn die Umsetzung des Verbots ist nur selten
möglich. Trotzdem schützt es manche Menschen vor sich selbst - und
das ist gut so.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
330134
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Politik aus Verzweiflung
Zur Aussöhnung von Hamas und Fatah in Israel Cottbus (ots) - Es kommt, wie es kommen muss, wenn sich kaum noch
jemand der Anstrengung unterziehen will, Palästinenser und Israelis
wieder zu Gesprächen zu bekommen, die zunächst ein erträgliches
Nebeneinander, dann aber einen allmählichen Prozess der Annäherung
absichern. Zwar interpretiert jetzt der eine oder andere neue Chancen
in die verfahrene Lage. Tatsächlich aber ist die Situation im Nahen
Osten vor allem von der Verzweiflung nicht nur all derer geprägt, die
eine dauerhafte Friedensregelung anstreben. Fast alle in den Konflikt mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld zum Tod Osama Bin Ladens Bielefeld (ots) - Der republikanische Senator Lindsey Graham hat
die Entscheidung des US-Präsidenten Barack Obama, keine Fotos des
toten Osama Bin Laden zu veröffentlichen, scharf kritisiert. Die Welt
warte auf diesen Beweis. Dass dieser bislang ausgeblieben sei, schüre
Verschwörungstheorien. Doch kann die Veröffentlichung eines Bildes
des Getöteten wirklich so ein Beweis sein? Nein! Der Anblick des
leblosen Körpers Bin Ladens hilft niemandem weiter. Kein Laie kann
beurteilen, ob es sich tatsächlich um ihn handelt. Er wäre auf
Experten mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien Bielefeld (ots) - Syriens Staatschef Assad bleibt unnachgiebig:
Die Proteste gegen Korruption, Arbeitslosigkeit und Unterdrückung
werden im Keim erstickt. Panzer und Scharfschützen töten
Demonstranten, Polizisten und Geheimdienstler verhaften Kritiker und
Aktivisten. Während Militär, Staatssicherheit und Polizei den
Diktator brutal unterstützen, leidet das Volk. Etwa 500 Menschen
wurden bereits getötet. In Syrien wiederholt sich das blutige Drama,
das Libyen weiterhin erschüttert: Ein Despot will Freiheit und
Demokratie grausam mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu optimistischen Steuerprognosen Rostock (ots) - Noch jedem Aufschwung folgte ein Abschwung, meist
schneller und wuchtiger als vermutet. Ölpreis, Schuldenkrise,
Zinsanstieg, Dollar-Siechtum: Es gibt viele Risiken, die die schönen
Prognosen schnell platzen lassen können. Deshalb ist es richtig, die
momentan guten Daten zum Drosseln der Neuverschuldung zu nutzen.
Diese Disziplin müssen aber genauso alle anderen Euro-Länder an den
Tag legen. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Eine
Haushaltspolitik, die hier auf Sparsamkeit setzt, deren Früchte
anderswo verzehrt mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Krankenhäuser Osnabrück (ots) - Dauerpatient Krankenhaus
Ein langfristiger Trend setzt sich fort: Die Kliniken in
Deutschland werden weniger und weniger, und in absehbarer Zeit sind
es keine 2000 mehr. Gleichzeitig nimmt der finanzielle Druck auf die
verbleibenden Krankenhäuser zu, auch wenn deren Mitarbeiter und
Verwaltungen derzeit nicht lautstark protestieren wie vor drei
Jahren.
In ländlichen Gebieten verbindet sich mit dem drohenden
Kliniksterben die Sorge, dass bald nicht allein die Entfernung zum
nächsten Hausarzt wächst, sondern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|