Rheinische Post: Führende Ökonomen fordern Schuldenerlass für Griechenland
Geschrieben am 09-06-2011 |
Düsseldorf (ots) - Griechenland ist aus Sicht führender Ökonomen
allein mit einer Laufzeitverlängerung für bestehende Staatsanleihen
nicht vor der Pleite zu retten. "Es ist bei Griechenland nicht mit
einer Laufzeitverlängerung getan, denn das Land hat kein bloßes
Liquiditätsproblem, sondern ist insolvent", sagte Hans-Werner Sinn,
Chef des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).
Auch der Finanzwissenschaftler Clemens Fuest erklärte: "Die Pleite
Griechenlands lässt sich mit der Laufzeitverlängerung nicht
verhindern, sondern nur hinauszögern." Die Ökonomen halten einen
Schuldenerlass für Griechenland für unerlässlich. "Da man das
griechische Staatsvermögen kurzfristig nicht verkaufen kann, führt an
einem Schuldenerlass kein Weg mehr vorbei", sagte Ifo-Chef Sinn. Die
Befürchtung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass es im Falle
eines Schuldenschnitts zum Zusammenbruch des Bankensystems kommen
könnte, teilte Sinn nicht. "Die Märkte haben die Abwertung der
griechischen Papiere um gut 40 Prozent lange realisiert. Niemand ist
mehr überrascht, wenn die Politik anerkennt, was der Markt schon
lange weiß." Die Banken hätten für diesen Fall schon Vorsorge
getroffen. Fuest, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des
Bundesfinanzministers, riet der EU, parrallel zum Schuldenschnitt ein
Bankenstützungsprogramm aufzulegen. "Man muss Vorkehrungen treffen,
strauchelnde Banken zu retten", sagte Fuest. "Vermutlich wird man die
Verluste der privaten Gläubiger auch begrenzen müssen, indem man
anbietet, die Anleihen zu einem Teil des Nennwertes, zum Beispiel 50
Prozent, aufzukaufen."
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
336558
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Islamistischer Extremismus
Zentralrat der Muslime lehnt Präventionsgipfel ab Halle (ots) - Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Aiman
Mazyek, lehnt den von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
für den 24. Juni angekündigten "Präventionsgipfel" gegen
islamistischen Extremismus ab. "Wir haben bereits in der ersten
Islamkonferenz eine Arbeitsgruppe zu Sicherheitsfragen gehabt und uns
dort intensiv ausgetauscht", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Darüber hinaus gibt es
schon seit 2004 regelmäßige Konsultationen zwischen dem Zentralrat
und den Präsidenten mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Griechenland-Krise
FDP-Mann Schäffler kritisiert Schäuble Halle (ots) - Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte
Frank Schäffler hält den Vorschlag von Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU) für eine Beteiligung privater Gläubiger an der
Griechenland-Hilfe für unzureichend. "Sein Vorschlag ist ein
trojanisches Pferd", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Denn es nützt
nichts, wenn die Laufzeiten der Kredite verlängert werden.
Griechenland kann nur geholfen werden, wenn es tatsächlich einen
Schuldenschnitt gibt und die Wirtschaft mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Verfassungsrechtler warnt Bundesländer vor neuem Glücksspielstaatsvertrag
Finanzminister hoffen auf bis zu 7,7 Milliarden Steuermehreinnahmen Bielefeld (ots) - Der neue Glücksspielstaatsvertrag, den die
Ministerpräsidentenkonferenz heute beraten will, verstößt nach
Ansicht des renommierten Heidelberger Staatsrechtlers Bernd Grzeszick
erneut gegen Europäisches Recht. Die Pläne der Ministerpräsidenten
seien auch mit Blick auf deutsches Verfassungsrecht höchst
zweifelhaft und mit der im Grundgesetz normierten Berufsfreiheit in
Artikel 12 und dem allgemeinen Gleichheitssatz in Artikel 3
unvereinbar, so der Heidelberger Professor in einem Rechtsgutachten,
aus dem die "Neue mehr...
- OV: Meine Meinung: Der europäische Patient
Von Dirk Dasenbrock Vechta (ots) - Europa ist eine Erfolgsgeschichte. Einerseits. Er
ist der wohlhabendste Kontinent aller Zeiten. Das war und ist er
schon länger. Aber Europa ist auch das beste Beispiel für die Union
souveräner Staaten in wohlverstandenem Eigeninteresse, eine Union,
die kriegerische Konflikte untereinander schwierig bis unmöglich
macht. Die Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis heute ist die längste
friedliche Phase, die der Kontinent je erlebt hat. Der Balkan gehört
nur bedingt dazu. Es gibt nichts mit der EU Vergleichbares, ob in
Südamerika mehr...
- Gesine Lötzsch: Griechenland wird für die Banken geopfert Berlin (ots) - Zur Absicht der Bundesregierung, ihre gescheiterte
Griechenland-Politik einfach fortzusetzen, erklärt die Vorsitzende
der Partei DIE LINKE, Gesine Lötzsch:
"Der Bundesregierung ging es nie um die Rettung Griechenlands,
sondern immer nur um die Rettung der deutschen Banken, die
Griechenland Kredite gewährt haben. Eine Umschuldung der
Griechenland-Schulden würde die deutschen Banken besonders hart
treffen. Das will der Bundesfinanzminister mit untauglichen Mitteln
verhindern. Doch offensichtlich ist die Umschuldung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|