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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Berufungsprozess von Pius-Bruder Williamson

Geschrieben am 04-07-2011

Regensburg (ots) - Ein Mann wie Bischof Richard Williamson ist
eine Schande für die katholische Kirche und für die ultrakonservative
Pius-Bruderschaft. Ein Geistlicher, der den Holocaust leugnet und aus
innerer Überzeugung nicht bereit ist, der historischen Wahrheit ins
Gesicht zu schauen, sollte nicht nur ohne offizielle Aufgaben in der
Büßerstube seinen Lebensabend verbringen müssen. Durch Kirche und
Bruderschaft müsste ein Aufschrei der Empörung über den kranken Mann
aus den eigenen Reihen gehen - davon ist leider nichts zu hören. So
bleibt es Aufgabe der Regensburger Justiz, Williamson unnachgiebig zu
verfolgen, unbeirrt von dessen Rechtsbeiständen, die versuchen, ihn
vor deutschem Recht zu retten. Bischof Williamsons
Verteidigungsstrategie, er habe nicht wissen können, dass sein
Interview mit dem schwedischen Fernsehen auch in Deutschland
Verbreitung finden wird, ist völlig weltfremd. Dem einst
weitgereisten Kirchenmann dürften weder international tätige
Nachrichtenagenturen noch Internet oder die Video-Plattform You Tube
unbekannt sein, veröffentlicht er doch selbst einen Internet-Blog.
Deshalb ist davon auszugehen, dass er seine Äußerung, er glaube
nicht, dass in deutschen Konzentrationslagern sechs Millionen Juden
vergast wurden, in voller Absicht und in genauer Kenntnis der
Rechtslage in der Bundesrepublik getan hat. Alle Ausflüchte helfen
nichts: Der Bischof muss für den Unfug, den er wider besseres Wissen
erzählt hat, streng bestraft werden.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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