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Leichter Rückgang der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2010

Geschrieben am 12-07-2011

Wiesbaden (ots) - Ende 2010 betrug die Einwohnerzahl Deutschlands
nach vorläufigen Ergebnissen 81,75 Millionen Menschen - das waren 51
000 Personen weniger als Ende 2009 (- 0,1%). Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fiel der Bevölkerungsrückgang
damit schwächer aus als 2009 (- 210 000) und 2008 (- 215 000). Die
Entwicklung der Bevölkerung ergibt sich zum einen aus den Geburten
und Sterbefällen und zum anderen aus den Zu- und Fortzügen
(Wanderungsbewegungen). Zudem fließt eine kleine Zahl von Korrekturen
in die Berechnung ein.

Im Jahr 2010 wurden nach vorläufigen Ergebnissen 678 000 Kinder
geboren, das waren 13 000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der
Sterbefälle nahm 2010 um 4 000 auf 859 000 weiter zu. Im Jahr 2010
verstarben somit 181 000 Menschen mehr als geboren wurden. Da die
Zahl der Geburten stärker gestiegen ist als die Zahl der Sterbefälle,
fiel das Geburtendefizit gegenüber dem Vorjahr (- 189 000) um 8 000
Personen geringer aus.

Im Jahr 2010 wurden gut 798 000 Zuzüge nach Deutschland und knapp
671 000 Fortzüge verzeichnet. Gegenüber 2009 haben somit die Zuzüge
um 77 000 zugenommen, während die ausgewiesene Zahl der Fortzüge um
63 000 zurückgegangen ist. Daraus ergibt sich für 2010 ein
Wanderungsüberschuss von rund 128 000 Personen. Der Wanderungssaldo
war in den zwei Jahren davor negativ ausgefallen. Der schwächere
Bevölkerungsrückgang ist somit vor allem auf eine gestiegene
Zuwanderung bei gleichzeitigem Rückgang der berücksichtigten Fortzüge
sowie in geringerem Umfang auf die Zunahme der Geburten
zurückzuführen.

Bei der Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre muss jedoch
berücksichtigt werden, dass die Zahlen der Fortzüge 2008 und 2009
stark überhöht waren und als Folge davon der Bevölkerungsrückgang in
diesen Jahren überzeichnet wurde. Hintergrund ist, dass die
Fortzugszahlen aufgrund von Angaben der Meldebehörden zu Abmeldungen
ermittelt werden. Wegen der bundesweiten Einführung der persönlichen
Steuer-Identifikationsnummer sind 2008 und 2009 umfangreiche
Bereinigungen der Melderegister durch zahlreiche Abmeldungen von Amts
wegen vorgenommen worden, die zum großen Teil in die Statistik
eingeflossen sind. In welchem Umfang die negativen Wanderungssalden
2008 und 2009 auf die Bereinigungen zurückzuführen waren und
inwieweit die Ergebnisse 2010 noch beeinträchtigt sind, kann jedoch
nicht quantifiziert werden.

Die Bevölkerungszahlen entwickelten sich regional sehr
unterschiedlich. Sechs Bundesländer verzeichneten eine
Bevölkerungszunahme: Bayern (+ 28 000), Berlin (+ 18 000), Hamburg (+
12 000), Baden-Württemberg (+ 9 000), Hessen (+ 5 000) und
Schleswig-Holstein (+ 2 000). Alle neuen Bundesländer sowie
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz und das
Saarland verloren dagegen Einwohner. Besonders hoch fiel der
Bevölkerungsrückgang in Nordrhein-Westfalen (- 28 000) sowie in
Sachsen-Anhalt (- 21 000), Sachsen (- 19 000) und Thüringen (- 15
000) aus.

Weitere Auskünfte gibt:

Martin Conrad, Telefon: (0611) 75-2358, www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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