Seehofers Ideen zur Pkw-Maut / Sommertheater auf Stammtischniveau / ADAC: nichts als verkehrspolitischer Unsinn
Geschrieben am 19-07-2011 |
München (ots) - Dem erneuten Vorstoß des bayerischen
Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer zur
Einführung einer Vignette oder einer Pkw-Maut in Deutschland erteilt
der ADAC eine klare Absage. "Es ist schon bezeichnend, wie Herr
Seehofer wesentliche verkehrspolitische Fakten ignoriert", sagt ADAC
Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. "Ganz offensichtlich
geht es dem Ministerpräsidenten nur darum, während des Sommerlochs
die Hoheit über die Stammtische zurückzugewinnen." Insbesondere der
Vorschlag Seehofers, zunächst nur ausländische Pkw-Fahrer abkassieren
zu wollen, zeugt laut ADAC von wenig Kenntnis der Rechtslage in der
EU und ist daher reiner Populismus.
Nach Berechnungen des Automobilclubs würden allein die
Verwaltungskosten der Pkw-Maut ein Fünftel der Einnahmen
verschlingen. Die Kosten für die Überwachung sind dabei noch gar
nicht berücksichtigt. Nicht einmal ansatzweise könnten die Einnahmen,
die von ausländischen Pkw-Fahrern zu erzielen wären, die Kosten für
eine Straßenbenutzungsgebühr ausgleichen. Laut ADAC beträgt der
Anteil ausländischer Autofahrer am Pkw-Verkehr auf Autobahnen
lediglich fünf Prozent.
Auch Seehofers Idee, den Betrag für eine Vignette den deutschen
Autofahrern über eine Absenkung der Kfz-Steuer quasi gut zu
schreiben, ist unglaubwürdig und unrealistisch. "Warum sollte eine
ökologisch sinnvolle Abgabe wie die Kfz-Steuer zugunsten eines reinen
Abkassiermodells gestrichen werden? Das ergibt doch keinen Sinn", so
Becker. "Letztlich geht es nur darum, die Autofahrer weiter
abzukassieren. Bei diesem durchsichtigen Spiel macht der ADAC nicht
mit."
Viele Fahrzeughalter müssen im Übrigen für ihren Pkw längst
weniger als 100 Euro Kfz-Steuer pro Jahr bezahlen. Sie würden bei
einer Vignette, die laut Seehofer 100 Euro kosten könnte, zusätzlich
bestraft. Nicht zuletzt befürchtet der ADAC auch einen Anstieg der
Unfälle mit Getöteten und Verletzten, weil viele Autofahrer von den
Autobahnen auf die wesentlich unsichereren Landstraßen abwandern
würden.
Pressekontakt:
ADAC-Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andreas Hölzel
Tel.: +49 (0)89 7676 5387
E-Mail: andreas.hoelzel@adac.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
343260
weitere Artikel:
- Anhörung im Wirtschaftsministerium zur EU-Energieeffizienzrichtlinie / VKU will mehr KWK und lehnt Energieverpflichtungssystem ab Berlin (ots) - Zum von der Europäischen Kommission vorgestellten
Vorschlag für eine neue EU-Energieeffizienzrichtlinie gab es heute
eine erste Anhörung im Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie, an der auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
teilnahm. Während des Expertentreffs ging es vor allem um die von der
Europäischen Union vorgeschlagene Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung,
die Einführung von Energieeinsparverpflichtungen sowie um
transparente Kundenabrechnungen. "Wir unterstützen das Ziel der EU,
die Energieeffizienz mehr...
- Börnsen: NS-Widerstand - gegen Diktatur, für Zivilcourage Berlin (ots) - Am (morgigen) 20. Juli, dem Tag des Attentats auf
Adolf Hitler, gedenkt die Bundesrepublik Deutschland dem Widerstand
gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Dazu erklärt der
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Börnsen (Bönstrup):
"Der 20. Juli ist ein bedeutsamer Tag der deutschen Geschichte.
Vor genau 77 Jahren versuchte eine Gruppe von Angehörigen der
Wehrmacht und der Verwaltung unter Claus Schenk Graf von
Stauffenberg, Hitler durch ein Attentat ums Leben mehr...
- VPRT zur EU-Kommissionsstellungnahme zum Glücksspielstaatsvertrag:
Veto aus Brüssel für Staatsvertragsentwurf zur Streichung des TV-Werbeverbotes im Umfeld von Sportsendungen nutzen Berlin (ots) - Der Arbeitskreis Wetten im Verband Privater
Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat heute begrüßt, dass die
EU-Kommission in einem Schreiben an die Bundesregierung zum
Glücksspielstaatsvertragsentwurf der Länder die Verhältnismäßigkeit
der Begrenzung der Konzessionen und damit einhergehender weiterer
Beschränkungen stark in Frage stellt und Eingriffe in den freien
Dienstleistungsverkehr vermutet. Anlässlich der Stellungnahme der
EU-Kommission erneuerte der VPRT daher seine Forderung, die im
ursprünglichen Entwurf mehr...
- PHOENIX-LIVE - Premierminister David Cameron zum Abhörskandal - Mittwoch, 20. Juli 2011, 12.30 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX überträgt am morgigen Mittwoch, 20. Juli
2011, ab 12.30 Uhr LIVE aus dem Parlament in London die Stellungnahme
des britischen Premierministers David Cameron zum Abhörskandal und
die Fragen der Opposition. Der unter Druck geratene Cameron kehrt
wegen der Stellungnahme früher von seiner Südafrika-Reise zurück. Die
Parlamentsferien wurden extra um einen Tag nach hinten verschoben.
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de mehr...
- Fachkräftebedarf: BA verfolgt Doppelstrategie (korrigierte Fassung) Nürnberg (ots) - Angesichts der aktuellen Berichterstattung in den
Medien tritt die Bundesagentur für Arbeit (BA) dem Eindruck entgegen,
der zunehmende Bedarf an Fachkräften solle vor allem durch das
Anwerben von Arbeitnehmern im Ausland gedeckt werden. Die BA hat
immer betont, dass sie bei der Bekämpfung des aufkommenden
Fachkräftemangels eine Doppelstrategie verfolgt: Aktivierung des
inländischen Potenzials und gezielte Zuwanderung. Das mit Abstand
größte Potenzial liegt dabei im Inland.
In der Broschüre "Perspektive 2025" hat mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|