WAZ: Störanfällige Bahn. Kommentar von Dietmar Seher
Geschrieben am 28-07-2011 |
Essen (ots) - Eingeräumt: Rüdiger Grube hat keinen beneidenswerten
Job. Hartmut Mehdorn hatte den Börsengang der Bahn angestrebt und bis
aufs Blut gespart. Der Kurswechsel des neuen Managers kommt erst
langsam zum Tragen. Bahnchef Grube muss also die Scherben
zusammenkehren, die der Vorgänger hinterlassen hat.
Grube sollte dabei die Realitäten sehen und sie offen
kommunizieren. Es macht wenig Sinn, per PR-Maschine von der
Pünktlichkeit der ICE und Regionalzüge zu schwärmen. Wer an Rhein und
Ruhr als Bahnkunde unterwegs ist, weiß: Der Alltag ist anders.
"Personen im Gleis" zwischen Bochum und Dortmund bedeutet heute:
Abendessen 60 Minuten später. Und die "Signalstörung" morgen ist der
Wiederholungsfall.
So bildet der geheime Bericht der Bahn über den Zustand der
Infrastruktur, den sie ihrem Eigentümer Staat abliefern muss, die
Wirklichkeit eher ab. Ja, die Verspätungen und Störungen nehmen zu.
Und nicht immer, wenn auch immer noch zu oft, ist die Bahn selbst
daran schuld.
Der Staat steht in der Pflicht, das nationale Pfund Schienennetz
in Schuss zu halten. Das Land braucht es.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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