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Ein Jahr Streubombenverbot: Es bleibt viel zu tun für eine Welt ohne Streubomben

Geschrieben am 29-07-2011

München (ots) - Vor einem Jahr, am 1. August 2010, trat der
Oslo-Vertrag in Kraft, mit dem Streubomben verboten wurden - diese
Waffen, die ähnlich wie Landminen oft noch Jahrzehnte nach einem
Krieg unschuldige Menschen töten und grausam verletzen. Die weltweite
Bürgerinitiative "Cluster Munition Coalition", unterstützt von
Streubombenopfern aus verschiedenen Ländern, hatte sich seit 2003 für
ein Verbot von Streubomben eingesetzt und feiert am 1.8.2011 mit
weltweiten Aktionen den ersten Jahrestag. Handicap International war
seit Kampagnengründung als eine der aktivsten Organisationen dabei
und engagiert sich mit Projekten u.a. in Afghanistan oder Laos für
die Opfer von Streubomben und die Räumung der gefährlichen
Blindgänger.

Bis heute haben 109 Staaten den Oslo-Vertrag unterzeichnet, für 59
von ihnen ist er durch eine Ratifizierung gültig geworden. Vor einem
Jahr waren es noch 38 - doch es fehlen immer noch entscheidende
Staaten wie die USA, Russland und China. Im letzten Jahr wurden
Streubomben auch wieder eingesetzt, sowohl von Thailand im
Grenzkonflikt mit Kambodscha als auch aktuell in Libyen. Das Problem
bleibt brisant. Nur ein Beitritt aller Staaten kann ihm ein Ende
bereiten. Thailand hat zumindest angekündigt, einen Beitritt vor der
Vertragsstaatenkonferenz im September 2011 im Libanon zu überdenken.

Ein großer Teil der Menschen, die in den letzten Jahren und
Jahrzehnten Arme, Beine oder ihr Augenlicht durch Streubomben
verloren haben, benötigen immer noch dringend Hilfe. "Die
Vertragsstaaten von Oslo, auch Deutschland, haben sich dazu
verpflichtet, Hilfe zu leisten. Diese Verpflichtung darf auf keinen
Fall im Zuge von Sparhaushalten vernachlässigt werden!" appelliert
Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International
Deutschland.

Um dem Oslo-Vertrag umfassende Wirkung zu verleihen, bleibt also
noch viel zu tun. So werden Streubomben immer noch z.B. in USA,
Südkorea, China oder Pakistan produziert - und auch deutsche
Geldinstitute können die beteiligten Firmen straflos finanzieren.
"Diejenigen, die diese Waffen produzieren, dürfen nicht auch noch
durch unsere Banken und Versicherungen finanziell unterstützt
werden!" betont François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap
International Deutschland.



Information:
Dr. Eva Maria Fischer
089/54 76 06 13
0176/99 28 41 35,
http://www.streubomben.de
http://www.handicap-international.de


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