Versorgungsstrukturgesetz: Positive Elemente aber auch Nachbesserungsbedarf
Geschrieben am 04-08-2011 |
München (ots) - Das Bundeskabinett hat den Entwurf für das
Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VSG) verabschiedet. Das Gesetz soll
mit einer Reihe von Maßnahmen neue Anreize für Ärzte schaffen, sich
in bereits oder künftig unterversorgten Regionen niederzulassen. "Das
Gesetz birgt viele positive Elemente, aber auch Nachbesserungsbedarf
und ist sicherlich nur ein erster Aufschlag", kommentiert Dr. Max
Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) den
Entwurf zum GKV-VSG. Die vorgesehenen Anreize würden dazu beitragen,
dass Ärztinnen und Ärzte wieder vermehrt in den ländlichen Raum
gingen, wo sie dringend gebraucht werden.
Ein begrüßenswertes Ziel des Gesetzentwurfs sei die flexiblere
Bedarfsplanung. "Diese wird sich künftig mehr an der Demographie und
am Versorgungsbedarf - jeweils für Haus- und Fachärzte - orientieren
und nicht mehr an den Stadt- und Landkreisgrenzen Halt machen. Die
Länder erhalten mehr Einfluss", hofft Bayerns Ärzte-Chef. Doch Kaplan
fordert, dass auch die Morbidität und die Infrastruktur
Berücksichtigung finden. Die Länder müssten nicht nur ein
Mitspracherecht sondern vielmehr auch Mitentscheidungsrechte
erhalten.
Kritisch sieht Kaplan die spezialärztliche Versorgung. Bei der
fachärztlichen Versorgung plädiert Kaplan für Fairplay: "Was wir
nicht wollen, ist ein wilder Wettbewerb, der gerade in ländlichen
Regionen die gute wohnortnahe Patientenversorgung gefährdet", so der
BLÄK-Präsident. Nicht einer neuen Versorgungsebene sondern der
stärkeren Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor gehöre die
Zukunft. Er forderte hier einen Überweisungsvorbehalt, einheitliche
Qualitätsstandards und eine enge Indikationsstellung unter
Berücksichtigung regionaler Versorgungsstrukturen.
Doch mit einem Gesetz allein sei der ärztliche Nachwuchs noch
nicht gesichert. Entscheidend sei die Umsetzung, bei der alle
gefordert seien: Ärztliche Selbstverwaltung, Länder und gesetzliche
Krankenkassen. Konkret sieht Präsident Kaplan drei Schwerpunkte. So
müsse vor allem der Bereitschaftsdienst neu organisiert und auf eine
breitere Basis gestellt werden. Dann gelte es, Anreize für primäre
Versorgungspraxen und regionale Versorgungszentren zu schaffen und es
müsse endlich wieder Planungssicherheit für die Ärzte bezüglich der
Honorare und Verträge geben. "Nur wenn die Rahmenbedingungen für eine
Niederlassung stimmen - die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gewährleistet ist - wird das Gesetz zu dem führen, wofür es bestimmt
ist", ist Kaplan überzeugt.
Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal, Mühlbaurstraße 16, 81677 München
Telefon: 089 4147-268, Fax:089 4147-202,
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
345702
weitere Artikel:
- Russland: ROG kritisiert Beschlagnahmung von kritischer Regionalzeitung Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die
Beschlagnahmung der gesamten Ausgabe einer Wochenzeitung durch
regionale Behörden in der westrussischen Exklave Kaliningrad. Am 29.
Juli wurden 40.000 Exemplare der druckfrischen Zeitung "Iswestija
Kaliningrada" konfisziert. Der Herausgeber der Zeitung, Oleg
Altowski, wurde für mehrere Stunden verhaftet.
Die konfiszierte Ausgabe der Zeitung enthielt einen offenen Brief
an Präsident Medwedew. Darin forderten mehr als zweitausend Bürger
nach Korruptionsvorwürfen den Rücktritt mehr...
- Fischbach: Familienpolitik setzt Rahmenbedingungen für eine kinderfreundliche Gesellschaft Berlin (ots) - Das Statistische Bundesamt hat am Mittwoch die
Studie "Wie leben Kinder in Deutschland?" vorgelegt. Dazu erklärt die
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid
Fischbach:
"In Anbetracht des immer weiter sinkenden Anteils der
Minderjährigen an der Gesamtbevölkerung muss es uns gelingen, die
Entscheidung von Paaren für Kinder zu erleichtern. Dazu trägt unsere
Familienpolitik bei, die die geeigneten Rahmenbedingungen schafft.
Darüber hinaus müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem mehr...
- Frauen in der Friedensbewegung heute / Shirin Ebadi richtet beim World Peace Festival 2011 die Aufmerksamkeit auf die Rolle von Frauen bei der weltweiten Friedensentwicklung --------------------------------------------------------------
Akkreditierung Presse
http://ots.de/Jy4V3
--------------------------------------------------------------
Berlin (ots) - Einer der Höhepunkte des World Peace Festival 2011
wird die Friedenskonferenz am 26. / 27. August im Estrel Convention
Center Berlin sein. Am zweiten Konferenztag wird unter anderem die
Friedensnobelpreisträgerin Dr. Shirin Ebadi erklären, warum Frauen
unbedingt an Friedensgesprächen beteiligt werden müssen. Grundlage
sind unter anderem mehr...
- NDR Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern:
SPD bleibt stärkste Partei Hamburg (ots) - Einen Monat vor der Landtagswahl in
Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine Ausgangssituation ohne
große Veränderungen ab. Dabei kann die SPD ihren Vorsprung in der
Wählergunst halten. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage von
Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Wenn die
Bürger von Mecklenburg-Vorpommern schon am nächsten Sonntag einen
neuen Landtag wählen würden, entfielen 34 Prozent der Stimmen auf die
Sozialdemokraten - wie schon bei der letzten Erhebung im Juni 2011.
Die CDU käme erneut mehr...
- Rheinische Post: "Weißer Ring"-Vorsitzende nennt Gäfgen-Urteil schwer erträglich Düsseldorf (ots) - Die Vorsitzende der Opferschutz-Organisation
"Weißer Ring", Roswitha Müller-Piepenkötter, hat die Zuerkennung von
Schmerzensgeld für den inhaftierten Kindermörder Magnus Gäfgen als
"schwer erträglich" und als "Schlag ins Gesicht" vor allem der Eltern
des 2002 ermordeten elfjährigen Jungen bezeichnet. Die Entscheidung
des Landgerichts verstoße gegen allgemeine Rechtsgrundsätze, sagte
Müller-Piepenkötter, ehemalige NRW-Justizministerin und Richterin am
Oberlandesgericht Düsseldorf, der in Düsseldorf erscheinenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|