Ostsee-Zeitung: Rügener CDU-Landtagskandidat in Erklärungsnot
Thomas Gens soll Mitglied der rechtsextremen DVU gewesen sein.
Geschrieben am 02-09-2011 |
Rostock (ots) - Bergen/Rügen - Zwei Tage vor der Landtagswahl
gerät der Rügener CDU-Direktkandidat Thomas Gens in Erklärungsnot.
Gens, zurzeit ehrenamtlich Bürgermeister auf der Insel Hiddensee,
bestätigte der OSTSEE-ZEITUNG, vor dem Eintritt in die CDU Kontakte
zur rechtsextremistischen DVU gehabt, an mehreren
Parteiveranstaltungen teilgenommen und dort auch gesprochen zu haben.
Das Nordmagazin des NDR besitzt einen Film, in dem Gens als junger
Mann auf einer Versammlung als Kreisvorsitzender der DVU angekündigt
wird und eine Rede hält. Dort sagt er unter anderem, die DVU sei noch
eine deutsche Partei, was heute selten geworden sei.
Gens bezeichnete gestern sein damaliges Verhalten als "politischen
Fehler". Er habe sich lediglich informieren wollen. 2002 trat der
heute 41-Jährige als Spitzenkandidat bei der damaligen Landtagswahl
für die Volkspartei MV an. Gens: "Ich wollte mit den Rattenfängern
von der DVU nichts mehr zu tun haben." Er erklärte, dass er sich zwar
konservativen Werten sehr verpflichtet fühle, aber nicht rechtsextrem
sei. Mitglied der DVU sei er wissentlich nie gewesen. Er habe sich
2001 "lediglich Informationsmaterial zuschicken lassen". Ob er mit
der Unterschrift zur Bestellung der Broschüren automatisch Mitglied
geworden sei, wisse er aus heutiger Sicht nicht mehr.
Rügen gehört zum Wahlkreis von Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU). Die Bundeskanzlerin hatte Gens' politische Arbeit zuletzt
wohlwollend begleitet, ihn mit einem Besuch auf Hiddensee im
Wahlkampf vor der Bürgermeisterwahl im Oktober 2010 unterstützt.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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