Südwest Presse: Kommentar zum Euro
Geschrieben am 05-09-2011 |
Ulm (ots) - Das hätte man sich bislang nicht vorstellen können:
Dass mit Wolfgang Bosbach und Hermann Otto Solms zwei wichtige
Politiker der Regierungskoalition allen Ernstes einen Austritt
Griechenlands aus dem Euro-Verbund empfehlen. Die Diskussion um die
Unzulänglichkeiten der bisherigen Euro-Rettung ist das eine, die
Suche nach ökonomischen Alternativen in Expertengremien das andere.
Unbeeindruckt von derlei Detailfragen blieb bisher die deutsche
Regierungspolitik, die keine Zweifel daran aufkommen lassen wollte,
dass sie den Euro und damit Europa verteidigen wird. Die Finanzmärkte
trauten solchen Beteuerungen nicht - zu Recht, wie sich jetzt
eindrucksvoll und leider auch beängstigend bestätigt. Welche Motive
die beiden hatten, sei dahingestellt - das Signal, das sie aussenden
ist verheerend. Wer Zweifel sät, dass der Euro-Verbund Bestand hat,
verschärft die unendlich schwierigen Bemühungen um seine
Stabilisierung. Gedankenspiele über den Austritt Griechenlands mögen
auf der Straße gut ankommen, in der Sache sind sie ziemlich
verantwortungslos. Niemand kann genau sagen, was passieren wird. Die
Wahrscheinlichkeit einer chaotischen Kettenreaktion ist aber groß.
Aufgabe der Politik ist es, dies dem Volk darzulegen, das ohnehin
schon teilweise absurde Meinungen zum Thema hat. Noch ist der Euro
und mit ihm Europa stark. Wenn noch mehr Bosbachs und Solms kommen,
wird sich das ändern.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
350583
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Euro-Krise Bielefeld (ots) - FREITAG: Griechenland schludert beim Sparen und
stößt die Troika der Kontrolleure vor den Kopf. Verärgert reisen die
Prüfer unverrichteter Dinge wieder ab. SAMSTAG: Weil Italiens
Ministerpräsident Silvio Berlusconi den vollmundig angekündigten
Sanierungsplan Stück um Stück in seine Einzelteile zerlegt, kocht
Jean-Claude Trichet vor Wut. Der EZB-Präsident fordert mehr Disziplin
und wirkt doch machtlos. SONNTAG: IWF-Chefin Christine Lagarde warnt
vor einer Abwärtsspirale. Weltbankpräsident Robert Zoellick
befürchtet mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan Bielefeld (ots) - Der Stab ist schnell gebrochen: Trecking am
Hindukusch? Selbst schuld, wenn die beiden Deutschen nach ihrer
Bergwanderung nördlich von Kabul jetzt tot sind! Gemäß Vorurteil ist
Afghanistan ein Land, in dem man nicht leben, umso eher aber sterben
kann. Falsch: Knapp 30 Millionen Afghanen können gar nicht anders,
als mit Krieg und Knappheit zu (über-)leben. Auch einige zehntausend
zivile Ausländer wohnen hier - freiwillig. Wenn die Isaf-Truppen
abziehen, wird ihre Zahl noch steigen. Die vielen Experten von mehr
als mehr...
- Rheinische Post: Mehr Energie nach Brüssel Düsseldorf (ots) - Weil sich in der Energiepolitik technische,
wirtschaftliche und ethische Fragen mischen, gehört sie zu den
schwierigsten Feldern der Politik. Sie hat nur drei unumstrittene
Leitplanken. Erstens: Atomkraft hat spätestens seit Fukushima keine
Akzeptanz mehr. Zweitens: Ökostrom ist sehr teuer, kann also nur
zulasten anderer Geldtöpfe durchgesetzt werden. Drittens: Klimaschutz
funktioniert nicht im deutschen Alleingang - den größten Teil der
Klimagase produzieren pro Kopf die USA, gefolgt von Australien und
Kanada. mehr...
- Rheinische Post: Wunschbündnis a.D. Düsseldorf (ots) - Es herrscht bürgerlich-liberale Endzeitstimmung
in Berlin. Weniger der Verlust der CDU in Mecklenburg-Vorpommern und
die Tatsache, dass Rechtsradikale mehr Stimmen einfangen können als
Liberale, stützen diese These. Es ist vor allem der Umgang von CDU
und FDP mit der Niederlage. In der CDU-Führung herrschte gestern die
Devise: weiter so. Der Schweriner SPD-Ministerpräsident Erwin
Sellering habe die schwierigen Ressorts an die CDU gegeben und einen
Wohlfühl-Wahlkampf inszeniert. Dagegen könne man halt nichts machen. mehr...
- Rheinische Post: Die Lehman-Angst Düsseldorf (ots) - Man mag über Josef Ackermann denken, was man
will - an Realitätssinn hat es dem Deutsche-Bank-Chef noch nie
gefehlt. Und deshalb ist seine Aussage beängstigend, er fühle sich an
die Lehman-Pleite 2008 erinnert. Ein Horror-Szenario: Die Banken
leihen sich gegenseitig kein Geld mehr, der Geldfluss versiegt, es
droht eine neue Super-Krise. Diejenigen, die Europa davor bewahren
sollen, reden nur. Die IWF-Chefin spricht davon, dass
Wachstumsförderung nötig sei - wer zahlt? Zwangskapitalisierung der
Banken - wer zahlt? mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|