WAZ: Erster schwerer Sexualstraftäter kommt aller
Voraussicht nach noch im September nach Oberhausen
Geschrieben am 08-09-2011 |
Essen (ots) - Der erste schwere Sexualstraftäter kommt aller
Voraussicht nach noch im September nach Oberhausen: Er wird ins
sogenannte "Therapiezentrum", in die frühere Haftanstalt in der
Innenstadt, eingeliefert. Das berichten die Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgabe). "Die Probeläufe sind
abgeschlossen, wir gehen mit unserer Einrichtung am 15. September in
den Vollbetrieb", kündigte Katharina Landorff, Sprecherin des
zuständigen Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), gegenüber den
WAZ-Titeln an. 20 Mitarbeiter, von Psychologen über Therapeuten und
pflegende Kräfte bis hin zu Sicherheits-Personal, stünden für die
Betreuung und Therapie der Schwersttäter bereit. "In den vergangenen
Wochen hat das Team alle therapeutschen und sicherheitstechnischen
Abläufe erfolgreich erprobt."
Rechtskenner in Düsseldorf gehen davon aus, dass der derzeit in
der Essener Forensik betreute Helmut B. trotz einer Klage gegen
seine Verlegung "zeitnah" nach Oberhausen gebracht wird. Bisher sei
keine einstweilige Verfügung gegen eine Einweisung in die Einrichtung
nach dem neuen Therapieunterbringungsgesetz (Thug) in Oberhausen
ausgesprochen worden.
Helmut B., der bisher insgesamt 22 Jahre inhaftiert war, gehört
zu einer Gruppe von Straftätern, die von NRW freigelassen werden
muss, da diese von einem Urteil des EU-Menschengerichtshofes
profitieren: Nach Verbüßen ihrer von Richtern im ursprünglichen
Urteil verhängten Strafe dürfen diese nicht mehr nachträglich
sicherheitsverwahrt werden - trotz ihrer vermuteten Gefährlichkeit.
Sie müssen freigelassen und per Polizeiaufgebot bewacht werden.
Verschiedene NRW-Städte versuchen deshalb in derzeit 15 Fällen
eine Einweisung nach Oberhausen vor Gerichten zu erreichen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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