ZDF-Magazin WISO am Montag, 31. Oktober 2011: / Ökostrom-Anbieter bringen keine Energiewende / Großteil des Stroms aus Altanlagen im Ausland
Geschrieben am 31-10-2011 |
Mainz (ots) - Ökostrom-Anbieter bringen die Energiewende in
Deutschland nicht voran. Denn sie beziehen den Großteil ihres Stromes
aus alten Anlagen im Ausland. "Das leistet keinen Beitrag für die
Energiewende in Deutschland", erklärt Sven Bode vom Hamburger
arrhenius Institut für Energie- und Klimapolitik im
ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO am Montag, 31. Oktober 2011, 19.25 Uhr.
Die Masse des Ökostroms werde unter der Förderung des
Energie-Einspeisegesetzes (EEG) produziert. Dies habe mit
Ökostrom-Anbietern nichts zu tun. Selbst die wenigen neuen Anlagen in
Deutschland, mit denen Ökostrom-Anbieter werben, wurden in der Regel
unter dem EEG finanziert, erläutert Bode. Über die Ökostrom-Umlage
hätten die privaten Stromverbraucher damit schon ihren finanziellen
Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien geleistet. Erst zum
Zeitpunkt, in dem Ökostrom wirtschaftlich werde, "springen die
privaten Anbieter auf diesen Zug auf". Die Energiewende brauche keine
Ökostrom-Anbieter.
Dies zeigt auch eine WISO-Umfrage unter führenden
Ökostrom-Anbietern in Deutschland, darunter die von
Verbraucherverbänden, Öko-Institut und TÜV gut und seriös bewerteten
Unternehmen Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom. WISO wollte
von den Ökostrom-Anbietern wissen, wie sich 2010 ihr Strom-Mix
zusammensetzte.
Danach kam Greenpeace Energy auf einen Strom-Mix von 99 Prozent
Wasserkraft und gerade mal ein Prozent Windenergie. 77 Prozent des
Stroms bezog die Greenpeace-Tochter aus überwiegend alten Kraftwerken
in Österreich, den Rest aus Deutschland. 2010 bezog man keinen
Ökostrom aus Neuanlagen in Deutschland. Greenpeace-Energy-Vorstand
Robert Werner sagte in WISO, sein Unternehmen setze 2011 zunehmend
"Windanlagen zur Versorgung der Kunden ein". Dies mache
Greenpeace-Energy unabhängig von österreichischer Wasserkraft. "Wir
wollen nicht deutsche Atomkonzerne unterstützen, die nämlich die
Wasserkraft in Deutschland besitzen." Nach WISO-Recherchen will
Greenpeace-Energy 2011 drei Windanlagen für die Direktversorgung ans
Netz nehmen.
Bei Lichtblick bestand der Mix aus 98 Prozent Wasserkraft und zwei
Prozent Biomasse. 35 Prozent des Stroms wurde aus alten Kraftwerken
in Österreich bezogen, 62 Prozent aus überwiegend alten Kraftwerken
in Norwegen. Gegenüber WISO rechtfertigte dies Lichtblick-Sprecher
Ralph Kampwirth damit, dass Ökostrom aus dem Ausland billiger sei und
die benötigten Strommengen in Deutschland "nicht zu vernünftigen
Preisen" erhältlich seien. Die Politik gebe Lichtblick derzeit noch
nicht die Möglichkeit, "den deutschen Ökostrom in den freien Markt zu
überführen".
Naturstrom hatte 2010 einen Strom-Mix von 72 Prozent Wasserkraft
und 28 Prozent Windenergie. Naturstrom bezieht zwar seinen Ökostrom
aus Deutschland. Allerdings kommen 60 Prozent aus EEG-Anlagen und 40
Prozent aus alten Wasserkraftwerken. Naturstrom wirbt damit, dass die
Firma "Motor der Energiewende" sei. Das ist falsch. Gegenüber WISO
räumt Naturstrom-Vorstand Thomas E. Banning ein: "Motor der
Energiewende ist das EEG." Banning verweist darauf, dass sein
Unternehmen erst seit drei Jahren ein "Modell" zu realisieren
beginne, bei dem es "darum geht, dass der Strom, den wir in
Deutschland produzieren" auch wirklich an den Stromkunden geliefert
werde: "Da steht sicherlich die Branche am Anfang."
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