(Registrieren)

Neue Roland Berger-Umfrage: Deutsche Unternehmen sind nicht ausreichend auf Auswirkungen der Finanz- und Eurokrise vorbereitet

Geschrieben am 07-11-2011

München (ots) -

- Drei von fünf deutschen Führungskräften schätzen die
Wirtschaftslage Europas kritisch bis sehr kritisch ein
- Über 80 Prozent hingegen bewerten die aktuelle Wirtschaftslage
Deutschlands positiv
- Deutsche Unternehmen erwarten bereits bis Anfang 2012 starke
negative Auswirkungen der Finanz- und Eurokrise auf die
Realwirtschaft - Umsatz- und Gewinnrückgänge möglich
- Die größte Herausforderung für die meisten Unternehmen ist das
Managen der herrschenden Unsicherheit und Volatilität
- Zwar hat die Mehrheit der Unternehmen Maßnahmen zur Sicherung
der Ergebnisse eingeleitet, jedoch werden diese als nicht
ausreichend erachtet
- Erforderliche Instrumente wie Trendradars für Marktchancen und
-risiken, Szenarioplanung und Stresstests der
Unternehmensstrategie werden immer noch selten eingesetzt

Obwohl die weltweiten Kapitalmärkte stark kontrahiert sind und die
Euro-Instabilität für Unsicherheit sorgt, wächst die deutsche
Realwirtschaft noch dynamisch. Derzeit bewerten rund 80 Prozent der
Unternehmen die aktuelle Konjunkturlage in Deutschland positiv. Der
Ausblick für den Euroraum hingegen fällt pessimistischer aus: Drei
von fünf Befragten schätzen die aktuelle europäische Wirtschaftslage
kritisch bis sehr kritisch ein. Daher rechnen beinahe alle
Unternehmen damit, dass die Finanz- und Eurokrise im Winterhalbjahr
2011/2012 zu deutlichen Einbußen bei Umsatz und Gewinn der
Unternehmen führen wird. Darauf fühlen sich vier von fünf Unternehmen
nicht ausreichend vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt der
"Executive Quick Survey - Bewertung der Konjunkturlage im Herbst
2011" von Roland Berger Strategy Consultants. Dabei wurden mehr als
150 Top-Entscheider deutscher Großunternehmen und Mittelständler aus
verschiedenen Branchen befragt.

"Deutsche Unternehmen erwarten trotz der aktuell florierenden
Wirtschaft und guter Quartalsberichte eine deutliche Abkühlung in den
beiden Winterquartalen. Die vorherrschende Unsicherheit wirkt sich
bereits auf das Kaufverhalten der Kunden und die
Investitionsentscheidungen der Unternehmen aus. Man erwartet
stagnierende, teils sogar zurückgehende Umsätze und Gewinne" sagt
Nils Kuhlwein von Rathenow, Partner von Roland Berger.

Obwohl bisher nur die Kapitalmärkte von der Eurokrise sichtbar
betroffen sind, erkennen deutsche Unternehmer erste Auswirkungen auf
ihre wichtigsten Kennzahlen. "Gut zwei Drittel der Befragten geben
an, bereits im ersten Halbjahr eine Eintrübung der
Konjunkturaussichten gespürt und operative Maßnahmen zur Sicherung
der Ergebnisse eingeleitet zu haben. Dennoch fühlt die Mehrheit der
Unternehmen, dass diese Maßnahmen noch nicht ausreichen" sagt
Kuhlwein von Rathenow. "Die größte Herausforderung ist derzeit die
herrschende Unsicherheit und die Volatilität in den Kennzahlen der
Unternehmen" ergänzt Andreas Bonnard von Roland Berger. "Zwar haben
Unternehmen aus der vergangenen Finanz- und Realwirtschaftskrise
gelernt und größtenteils Liquiditätsreserven sowie Flexibilität
erhöht, doch haben traditionelle Maßnahmen zur Sicherung von
Ergebnissen nur eine begrenzte Wirkung", so Bonnard.

Deutscher Aufschwung zurzeit noch intakt

Die aktuellen Quartalsergebnisse waren noch überzeugend, doch
verzeichnet die Industrie bereits Rückgänge im Auftragseingang.
"Deutsche Unternehmen bewerten die aktuelle Konjunkturlage in
Deutschland dennoch positiv - anders als im europäischen Raum, wo
rund 60 Prozent der Befragten die Wirtschaftslage als kritisch
beurteilen", sagt Nils Kuhlwein von Rathenow von Roland Berger.
"Einzig das anhaltend gute Geschäft in den sogenannten Emerging
Markets vertreibt die Sorge vieler Führungskräfte. Auch in 2012
verspricht man sich stabiles Wachstum in diesen Regionen", so Nils
Kuhlwein von Rathenow.

Als wesentliche Ursachen für die Eintrübung der Konjunktur nennen
die befragten Unternehmen die Staatsverschuldung der USA und einiger
europäischer Länder sowie die daraus resultierenden
Währungsturbulenzen und Kreditverknappungen.

Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet Haben 2011 rund zwei
Drittel der Unternehmen ihr Umsatzwachstum deutlich ausgebaut, so
werden es im nächsten Jahr nur noch rund 40 Prozent schaffen, ihren
Umsatz zu erhöhen, lautet das Ergebnis der Studie. Noch vorsichtiger
sind die Einschätzungen hinsichtlich der Gewinnentwicklungen: 60
Prozent der Führungskräfte erwarten, dass das Gewinnwachstum 2012
stagnieren wird. "Angesichts dieser Entwicklungen ist es
überraschend, dass sich vier von fünf Unternehmen nicht ausreichend
darauf vorbereitet sehen", ergänzt Nils Kuhlwein von Rathenow.

Noch immer setzt fast ein Drittel aller Unternehmen keine
Instrumente wie Trendradars für Marktchancen und Risiken,
Szenariomanagement oder Stresstests der Unternehmensstrategie ein, um
Risiken zu managen. Lediglich jedes fünfte deutsche Unternehmen
wendet Szenario-Techniken an; nur 14 Prozent der Firmen unterziehen
ihre Unternehmensstrategie einem regelmäßigen Stresstest. "Die
Mehrzahl der Unternehmen ist besorgt, dass die Volatilität in Zukunft
weiter steigen wird. Denn das wirkt sich auf die Entwicklung der
Absatzzahlen und der Ergebnisse der Unternehmen aus. Wer solche
Unsicherheiten managen kann, kann einen Wettbewerbsvorteil daraus
ziehen", erläutert Andreas Bonnard. "Firmen, die nicht nur ihre
eigene Entwicklung sondern auch die der Wettbewerber frühzeitig
antizipieren können, sind in der Lage, sich auf strategische
Akquisitionen oder Erweiterungen der Wertschöpfungskette
vorzubereiten", fasst Nils Kuhlwein von Rathenow zusammen.

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter unter:
www.rolandberger.com/press-newsletter

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit über 2.000 Mitarbeitern
und 43 Büros in 31 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von mehr als 200 Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
e-mail: claudia_russo@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

361919

weitere Artikel:
  • Europa: Anleihen oder Aktien? Frankfurt am Main (ots) - Die Finanzmärkte in Europa sind weiterhin äußerst volatil, und die Stimmungsumschwünge fallen ungewöhnlich stark aus. Aktiven Anlegern - einschließlich Hedgefonds - fällt es schwer, diese vor allem auf politische Entscheidungen und nicht auf Fundamentaldaten der Unternehmen zurückzuführenden Stimmungsschwankungen richtig einzuschätzen. Im Zusammenhang mit der derzeitigen Krise überrascht vor allem die Tatsache, dass die Anleger an den Rentenmärkten mehr Eurostress einzupreisen scheinen als Anleger an den mehr...

  • Das Schicksal der Weltwirtschaft: Wachsen oder Bankrott gehen München (ots) - Die Welt sei ein Kartenhaus voller Schulden, meint Eckart Langen von der Goltz, Geschäftsführer der PSM Vermögensverwaltung. Eine Rückzahlung dieser Schulden auf normalem Wege ist eine Illusion. Der Zustand der Weltwirtschaft heute ist vergleichbar mit dem eines Unternehmens, das eine Milliarde Euro Umsatz macht und vier Milliarden Euro Schulden hat. Zum Schuldenabbau braucht diese Firma dringend höhere Gewinne. Dies kann entweder durch eine Steigerung des Umsatzes oder durch eine Erhöhung der Preise erreicht werden. mehr...

  • Halbjahresfinanzbericht: Leica Camera AG steigert Umsatz um 28 % - deutliche EBIT-Steigerung Solms (ots) - Die Leica Camera AG, Solms, setzt den eingeschlagenen Innovations- und Wachstumskurs auch im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres 2011/2012 ungebrochen fort. Nach dem Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2010/2011 hat sich der Umsatz mit Kameras, Objektiven und Zubehör im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 27,9 % von EUR 110,8 Mio auf EUR 141,7 Mio erhöht. Das operative Konzernergebnis (EBIT) liegt mit EUR 33,1 Mio um EUR 19,2 Mio höher als im entsprechenden mehr...

  • EANS-Adhoc: CURANUM AG / Takeover of the GWA facilities closed -------------------------------------------------------------------------------- ad-hoc disclosure pursuant to section 15 of the WpHG transmitted by euro adhoc with the aim of a Europe-wide distribution. The issuer is solely responsible for the content of this announcement. -------------------------------------------------------------------------------- 07.11.2011 Curanum AG announces that the takeover of the six facilities of the Bremen based Gesellschaft für Wohnen im Alter (GWA) was closed today. The closing, which was scheduled mehr...

  • EANS-Adhoc: CURANUM AG / Übernahme der GWA-Einrichtungen abgeschlossen -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 07.11.2011 Die Curanum AG gibt bekannt, dass die Übernahme der sechs Einrichtungen der Bremer Gesellschaft im Alter (GWA) mit dem heutigen Tage abgeschlossen wurde. Das Closing, das in der ersten Planung am 30. September mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht