Verbrauchertäuschung statt Transparenz / Ökostromanbieter kritisieren: Bundesregierung unterstützt Täuschung bei Stromkennzeichnung
Geschrieben am 09-11-2011 |
Hamburg (ots) - Mit der neuen Stromkennzeichnung dürfen Anbieter
von Atom- und Kohlekraft den Eindruck erwecken, dass sie Ökostrom
liefern, obwohl sie das faktisch nicht tun. Die unabhängigen
Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy,
LichtBlick und Naturstrom bezeichnen das als "Verbrauchertäuschung".
Die gesetzlich vorgeschriebene Stromkennzeichnung soll Verbraucher
über den Energiemix informieren, mit dem sie beliefert werden. Die
jüngst novellierte Regelung ermöglicht es jedoch, dass ein Anbieter
ausschließlich Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken kauft, den Kunden
aber suggeriert, sie würden teilweise auch mit Ökostrom versorgt.
Hintergrund ist die sogenannte EEG-Umlage, die Verbraucher für den
Ausbau der erneuerbaren Energien bezahlen. Doch der Strom, der damit
finanziert wird, dient nicht zu ihrer Versorgung, sondern wird an der
Börse verkauft. Dennoch darf er von den Stromversorgern als so
genannte EEG-Quote auf der Stromrechnung, der Webseite und in
Werbematerialien ausgewiesen werden, obwohl er tatsächlich nicht
geliefert wird. Selbst diejenigen Stromversorger, die keine einzige
Kilowattstunde Ökostrom anbieten oder gekauft haben, erhalten so
rechnerisch Ökostrom und sehen grüner aus, als sie sind. Die Kunden
werden darüber aber im Unklaren gelassen. Je nach Anbieter kann der
Greenwashing-Anteil derzeit bis zu 20 Prozent des Strommixes
ausmachen.
Statt dem Kunden vorzugaukeln, dass sein konventioneller Versorger
20 Prozent erneuerbare Energien gekauft oder etwas für die
Energiewende unternommen hat, hätte ein einfacher Satz das Engagement
der Kunden genauso würdigen können: "Durch die Zahlung der EEG-Umlage
in Höhe von 3,53 Cent pro Kilowattstunde haben Sie 2011 unabhängig
von Ihrem Stromanbieter zum deutlichen Ausbau der erneuerbaren
Energien in Deutschland beigetragen."
Die Ökostromanbieter stimmen darin überein, dass die schwarz-gelbe
Regierung durch die neue Stromkennzeichnung den Etikettenschwindel
qua Gesetz unterstützt. Eine gute Stromkennzeichnung sorge für
Transparenz und nicht für Verbrauchertäuschung. Die Anbieter fordern,
diese Regelung im Energiewirtschaftsgesetz wieder rückgängig zu
machen.
Pressekontakt:
Achtung Redaktionen: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Dr.Kirsten Brodde, Greenpeace Energy eG, 040 / 808 110-658,
kirsten.brodde@greenpeace-energy.de
Ralph Kampwirth, LichtBlick AG, 040 / 6360-1208,
ralph.kampwirth@lichtblick.de
Dr.Tim Loppe, Naturstrom AG, 0211 / 77900-363, loppe@naturstrom.de
Ursula Sladek, Elektrizitätswerke Schönau, 07673 / 885-34,
u.sladek@ews-schoenau.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
362374
weitere Artikel:
- stern-Politikerranking: Merkel erhält am meisten Vertrauen -Steinbrück und Steinmeier knapp hinter der Kanzlerin - Minus-Rekorde für FDP-Minister Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel genießt bei den
Bundesbürgern unter allen führenden Politikern das größte Vertrauen.
Im Politikerranking des Hamburger Magazins stern, in dem die
Befragten Punkte von 0 (für "kein Vertrauen") bis 100 (für "sehr
großes Vertrauen") vergeben konnten, erhielt Merkel im Schnitt 59
Punkte, 2 mehr als im letzten Ranking Ende August. Damit liegt sie
wieder vor dem möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, der
unverändert 58 Punkte sammeln konnte. Mit ebenfalls 58 Punkten
gleichauf rangiert mehr...
- Menschenrechtsinstitut fordert Zugang zum Recht für ausgebeutete Hausangestellte in Diplomatenhaushalten Berlin (ots) - Das Landesarbeitsgericht Berlin hat am 9. November
die Klage von Frau Dewi Ratnasari (Pseudonym) wegen diplomatischer
Immunität abgewiesen. Die indonesische Hausangestellte hat ihren
ehemaligen Arbeitgeber, einen Diplomaten der Saudi-Arabischen
Botschaft, auf Zahlung von rund 70.000 Euro Lohn und Schmerzensgeld
verklagt. Das Gericht hat jedoch wegen der grundsätzlichen Bedeutung
der Rechtsfrage die Revision zum Bundesarbeitsgericht zugelassen.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte bedauert die
Klageabweisung mehr...
- BLL: Lebensmittelwirtschaft sieht sich bei der Neufassung des Verbraucherinformationsgesetzes unangemessen benachteiligt Berlin (ots) - Die Lebensmittelwirtschaft unterstützt das Ziel
einer sachgerechten Verbraucherinformation und belegt dies durch eine
Vielzahl täglicher Direktkontakte mit Verbrauchern durch persönliche
Ansprache, Telefon, E-Mail oder über das Internet. Anlässlich der
heutigen Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages zum
Verbraucherinformationsgesetz warnt der Bund für Lebensmittelrecht
und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) aber vor einer Existenzgefährdung
betroffener mehr...
- 19. Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe / Welthungerhilfe und terre des hommes: Schlechtes Zeugnis für die deutsche Entwicklungshilfe! Berlin/Osnabrück (ots) - Die Hilfswerke terre des hommes und
Welthungerhilfe stellen der deutschen Entwicklungshilfe im 50. Jahr
des Bestehens des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung ein schlechtes Zeugnis aus. Während
für die Unterstützung von Banken und den Euro-Rettungsschirm
innerhalb weniger Tage Milliardenbeträge zur Verfügung stehen, sieht
die mittelfristige Finanzplanung des Bundes bis 2014 einen deutlichen
Rückgang der Ausgaben für die Entwicklungshilfe vor. "Diese
Kürzungspläne sind völlig mehr...
- CDU-Vize Röttgen im stern: "Als Fossil würden wir abgewählt" Hamburg (ots) - Kurz vor Beginn des CDU-Parteitages in Leipzig
macht sich Umweltminister Norbert Röttgen für die Einführung eines
gesetzlichen Mindestlohns stark. "Wenn in Zeiten abnehmender
Tarifbindungen immer häufiger Löhne gezahlt werden, die geringer sind
als Sozialhilfe, dann verletzt dies das Gerechtigkeitsempfinden fast
aller Menschen", sagte Röttgen in einem Interview in der neuen, am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. "Es
ist gute christdemokratische Politik, dagegen mit Lohnuntergrenzen
anzugehen." mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|