Schwäbische Zeitung: Hausgemachte Krise der FDP - Leitartikel
Geschrieben am 16-11-2011 |
Leutkirch (ots) - Die FDP kommt aus ihrer desolaten Lage nicht
heraus. Die jüngste Umfrage bescheinigt den Liberalen nur noch zwei
Prozent Zustimmung in der Bevölkerung. Häme über das dramatische
Abrutschen der kleinen, einstmals stolzen Partei ist unangebracht.
Bezieht man eine staatspolitische Position, dann besteht eher Grund
zur Sorge. Man muss mit den ideologischen Steuer-Runter-Positionen
der Liberalen nicht übereinstimmen, aber man muss feststellen, dass
die FDP die Geschichte der Bundesrepublik maßgeblich geprägt hat.
Schlecht ist Deutschland damit nicht gefahren. Sei es Theodor Heuss,
der als erster Bundespräsident nach der Nazi-Diktatur dem jungen
Staat wieder demokratische Tugenden vermittelte. Seien es Walter
Scheel oder Hans-Diet-rich Genscher, die glaubwürdig, verlässlich und
damit erfolgreich die Außenpolitik Deutschlands bestimmten. Ohne
diese Politik hätte es keine Wiedervereinigung gegeben.
Wirtschaftspolitisch stand diese Partei jahrelang für Solidität und
soziale Marktwirtschaft, was in der heutigen Zeit auch nicht die
schlechteste politische Position wäre.
Doch anders als mancher FDP-Funktionär vermutet: Die schwere
Krise, in der sich die Liberalen befinden, ist zweifelsfrei das
Ergebnis ihrer eigenen Politik - und nicht das vermeintliche Ergebnis
eines konzertierten Angriffs der Medien und anderen Parteien. Seit
zwei Jahren gehört die FDP der Bundesregierung an, bemerkt haben das
viele der führenden Köpfe der Partei nicht. Trotz Ministeramts wähnen
sie sich immer noch in der Opposition und malträtieren
Koalitionspartner wie Öffentlichkeit mit Maximalforderungen, von
denen sogar die eigenen Anhänger Abstand nehmen.
Steuersenkungen auf Pump kommen in Zeiten der Schuldenkrise in
Europa eben nicht gut an. Wie eine solche eindimensionale Politik
wahrgenommen wird, fasst der Publizist Michael Spreng treffend
zusammen: "Weiter gegen die Einbahnstraße." Ein Politikwechsel der
Liberalen ist zwingend, wird er nicht eingeleitet, dann war es das
mit der FDP.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
363960
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Offenbar bis zu hundert V-Leute in der NPD aktiv Köln (ots) - In der NPD sind offenbar an die hundert V-Leute des
Verfassungsschutzes aktiv. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.
Die Zahl liege heute "im oberen zweistelligen Bereich" und damit noch
höher als 2003, als bis zu 15 Prozent der Mitglieder in Landes- und
Bundesvorständen der Nationaldemokraten für den Staat spitzelten,
hieß es. "Das ist eine nennenswerte Zahl." Sie wurde in führenden
Koalitionskreisen bestätigt. Die V-Leute gelten als Haupthindernis mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr
Michel Friedmann: Polizei und Justiz versagen im Kampf
gegen rechten Terror - "Unerträgliches Unschuldsgehabe" Köln (ots) - Der Publizist Michel Friedman hat Politik, Polizei
und Justiz Versagen im Kampf gegen rechtsextremen Terror vorgeworfen!
"Eine ernste Gefahr von Nazis in Deutschland, das war ein Tabu",
sagte Friedman dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe)]. "Ich
habe immer gehört: 'Sie sind übersensibel - kein Wunder bei Ihrer
Familiengeschichte. Aber wir haben alles im Griff.' Von wegen!", so
Friedman weiter. Der 55-Jährige entstammt aus einer jüdischen
Familie, die von den Nazis verfolgt worden war. Er war mehrere Jahre
Vizepräsident mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr
Linken-Chefin Lötzsch: Das ist der größte Verfassungsschutz-Skandal seit Gründung der Bundesrepublik Köln (ots) - Die Vorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch, hat im
Zusammenhang mit Ver-säumnissen im Kampf gegen rechtsextremen
Terrorismus vom "größten Ver-fassungsschutz- und Justiz-Skandal seit
der Gründung der Bundesrepublik" gesprochen. "Der Verfassungsschutz
hat unsere Verfassung nicht geschützt, sondern gefährdet", sagte
Lötzsch dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). V-Leute
hätten die rechtsextreme Szene "selbst mit am Leben gehalten" und
Straftaten begangen, so Lötzsch - das verletzte alle Grundsätze des
Rechtsstaates. mehr...
- Rheinische Post: Wirtschaftsminister Rösler will Solarförderung drastisch reduzieren Düsseldorf (ots) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP)
will die Solarförderung 2012 drastisch kürzen. "Strom muss auch in
Zukunft bezahlbar sein", sagte Rösler der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Richtig ist es, bei den
größten Kostentreibern anzusetzen. Das ist vor allem die
Photovoltaik. Die Reduzierung des Ausbaus auf 1000 Megawatt pro Jahr
wird maßgeblich dazu beitragen, die Kosten zu begrenzen", sagte
Rösler. Allein für 2011 wird erwartet, dass Photovoltaik-Anlagen im
Umfang von mehr...
- Rheinische Post: Stromverbrauch für Internet-Nutzung verdoppelt sich Düsseldorf (ots) - In den kommenden zehn Jahren wird sich der
Stromverbrauch für die Nutzung des Internets voraussichtlich
verdoppeln. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine
Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, die der "Rheinischen
Post" (Donnerstagausgabe) vorliegt. In die Schätzung eingerechnet
seien "bereits technische Verbesserungen der Energieeffizienz", heißt
es in der Antwort. Aktuell liegt der Anteil der gesamten
Informations- und Kommunikationstechnik am Stromverbrauch bei etwa
zehn Prozent, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|