WAZ: Streit um Zahlen
- Kommentar von Christopher Onkelbach
Geschrieben am 02-12-2011 |
Essen (ots) - Die Wissenschaft für ihre Ziele in Stellung zu
bringen, ist eine probate Strategie der Politik. Das verleiht der
eigenen Position Glaubwürdigkeit und Unangreifbarkeit. Allerdings
muss man sich dann auch den Maßstäben der Wissenschaft unterwerfen.
Eine ideologische oder parteipolitische Deutung der Fakten muss
zwangsläufig den Unmut der betroffenen Forscher hervorrufen. Dies ist
Kristina Schröder nicht zum ersten Mal passiert. Schon 2008 hatte sie
vor "Deutschenfeindlichkeit" gewarnt und sich dabei auf den
Kriminologen Christian Pfeiffer bezogen. Der bezeichnete ihre
Interpretation anschließend als Missbrauch seiner Befunde. Man muss
es zumindest unklug nennen, ungenau und wertend mit den Fakten
umzugehen, zumal auf einem so sensiblen Gebiet wie Ehrenmorde oder
Zwangsehen. Das Problem ist zu wichtig, um im Streit um Zahlen und
Methoden zerrieben zu werden. Es gibt sie, doch als Munition im
Streit, ob Religion die Quelle der Gewalt ist, taugt die Studie
nicht. Das aber scheint die Ministerin im Sinn gehabt zu haben. Was
die Zahlen tatsächlich offenbaren, ist dies: Das Beratungssystem in
Deutschland versagt. Es muss viel mehr gegen Zwangsehen geschehen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
366935
weitere Artikel:
- WAZ: Ein Kriegskapitel
- Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - 66 Jahre hat die 1,8 Tonnen schwere scharfe
britische Luftmine im Sand am Koblenzer Rheinufer gelegen. Der extrem
niedrige Wasserstand hat sie enttarnt. Wird sie heil entschärft, ist
wieder ein Kapitel deutschen Kriegsalltags geschlossen. Dass die
halbe Stadt evakuiert wird - das alles ist eine logistische Großtat.
Gefühle, Erinnerungen, Ängste und Albträume aber werden bei alten
Menschen die Bewunderung für die Fähigkeit der modernen
Zivilgesellschaft verdrängen. Sie werden selbst die Hochachtung vor
dem Mut der Sprengstoffexperten mehr...
- Märkische Oderzeitung: zum Bundestagsbeschluss über Internetsperren Frankfurt/Oder (ots) - Dass in Zukunft nur noch auf das Löschen
von strafrechtlich relevanten Inhalten gesetzt wird, ist ein Erfolg
des Online-Protestes, der auch zum Straßenprotest wurde, der
Opposition und der FDP. Deren Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger arbeitete beharrlich am Ende der
Internetsperren. Erst mit einer Aussetzung des Gesetzes und jetzt mit
der endgültigen Beerdigung. Zum Umdenken von CDU und CSU haben neben
den praktischen Erfolgen beim Löschen von Webseiten auch die Erfolge
der Piratenpartei beigetragen. mehr...
- Rheinische Post: Teure Billig-Kokerei Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Thomas Reisener:
Das Drama um das brasilianische Stahlwerk von ThyssenKrupp ist
eine unfreiwillige Werbung für deutsche Wertarbeit, für deutsche
Ingenieurskunst und den Standort Deutschland. Denn um ein paar
Millionen zu sparen, vertraute ausgerechnet der Technologie-Riese
ThyssenKrupp das Herz seines neuen Stahlwerks einem chinesischen
Billiganbieter an und nicht der konzerneigenen Qualitäts-Tochter Uhde
aus Dortmund. China hat Schrott abgeliefert. Und Uhde muss jetzt
reparieren. So werden mehr...
- Rheinische Post: Angela Merkels Zwei-Wege-Plan Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Michael Bröcker:
Nach eineinhalb Jahren des Vortastens hat Kanzlerin Merkel ihr
Konzept zur Lösung der europäischen Schuldenkrise gefunden. Es
besteht aus zwei Wegen. Einem, der offiziell kommuniziert wird und
Merkel die Zustimmung ihrer Koalition einbringen wird. Und einem, der
heimlich vorangetrieben wird, weil er gefährlich ist. Zunächst:
Merkel will Europa zu einer auf Haushaltsdisziplin und Stabilität
getrimmten Wettbewerbszone umbauen. Das ist zu begrüßen. Künftige
Schuldenkrisen können mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Den Russen geht die Hoffnung aus
Leitartikel zu den Parlamentswahlen Regensburg (ots) - Zwölf Jahre befanden sich die Kreml-Partei
"Einiges Russland" und Wladimir Putin im Aufwärtstrend. Nun wird der
Wind rauer. Nach den Meinungsumfragen wird die "Einiges Russland"
nicht mehr als 59 Prozent der Stimmen bekommen und damit ihre
Zwei-Drittel-Mehrheit in der Duma verlieren. Bei den Duma-Wahlen 2007
hatten noch 64 Prozent für "Einiges Russland" gestimmt. Putin musste
sich bei einer Sportveranstaltung in Moskau das erste Mal Pfiffe
anhören. Was ist passiert? Nach den chaotischen 1990er Jahren unter
Boris mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|