VW täuscht Verbraucher mit frei erfundener Effizienzklasse für Pkw
Geschrieben am 07-12-2011 |
Berlin (ots) - Pressemitteilung
Gesetzlich nicht vorgesehene Energieeffizienzklasse "H" soll
offensichtlich VW-Modelle vom Makel der Klimaschädlichkeit entlasten
- Deutsche Umwelthilfe mahnt Autokonzern wegen irreführender Werbung
ab - DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch nennt Vorgehen von VW "dreiste
Verbrauchertäuschung" und fordert sofortige Umstellung auf
gesetzeskonforme Darstellung
Mit einer selbst erfundenen zusätzlichen Energieeffizienzklasse
"H" versucht die Volkswagen AG, eigene PKW mit extremen
Spritverbräuchen etwas grüner zu waschen. Im Internetauftritt der VW
AG liegt deshalb zum Beispiel der Phaeton mit 4,2-Liter Benzinmotor
(246 kW / 335 PS; kombiniert 12,5 l/100km / 290 g CO2/km) mit der
Energieeffizienzklasse G nicht auf dem letzten Platz, sondern auf dem
vorletzten. Die gesetzliche Tabelle endet mit der Klasse G, die bei
VW erfundene mit der Klasse H. Als klageberechtigter
Verbraucherschutzverband hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) den
Automobilkonzern heute zur Abgabe einer strafbewehrten
Unterlassungserklärung aufgefordert.
Die DUH moniert, dass mit der von VW frei erfundenen
Energieeffizienzklasse "H" nicht nur Extrem-Spritschlucker wie der
Benziner-Phaeton um einen Platz von der roten Laterne der
Klimaschädlichkeit wegrücken, sondern alle Modelle besser erscheinen.
Deshalb fordert sie den Automobilhersteller auf, die im Gesetz nicht
vorhandene Effizienzklasse H mit sofortiger Wirkung aus seinem
Internetauftritt zu entfernen und die gesetzlich vorgeschriebene
Kennzeichnungsskala korrekt einzusetzen.
"Volkswagen täuscht die Verbraucher auf dreiste Weise über die
Energieeffizienz seiner Fahrzeuge. Mit der Verzerrung der
Effizienztabelle versucht der Wolfsburger Konzern die insgesamt
schlechte Energieeffizienz vieler seiner Modelle zu relativieren",
sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Nachdem die deutschen
Autobauer bereits dem damaligen FDP-Wirtschaftsminister Rainer
Brüderle beim Schreiben der Effizienzverordnung die Hand geführt
hätten, biege sich VW nun diese Regelung auch noch zu seinen Gunsten
zurecht.
Seit dem 1. Dezember schreibt der Gesetzgeber analog zu den
bekannten Energie-effizienzetiketten für Haushaltsgroßgeräte und
Fernseher die Kennzeichnung neuer Pkw mit einer entsprechenden
Effizienzskala vor. Das Label weist Neuwagen abhän¬gig von ihrem
CO2-Ausstoß (bzw. Kraftstoffverbrauch) und Gewicht auf einer
Farb¬skala Effizienzklassen von A+ (effizient) bis G (ineffizient)
zu. Die Darstellung von Volkswagen entspricht nicht den Vorgaben der
Energieverbrauchskennzeichnungs¬verordnung für Pkw (Pkw-EnVKV), nach
der die Skala mit der Effizienzklasse G endet. Die fehlerhafte Grafik
von Volkswagen ist auf der Hauptseite des Automo¬bilherstellers
www.volkswagen.de unter der Rubrik Modelle (Modell auswählen) >
Ausstattungsvarianten > Mehr Details > Technische Daten zu finden.
Die DUH kritisiert das am 1. Dezember eingeführte neue
Energielabel für Pkw - unabhängig von der missbräuchlichen Gestaltung
bei VW - auch grundsätzlich, weil es schwere und stark motorisierte
Fahrzeuge gegenüber Spritsparern systematisch begünstigt. Im Ergebnis
komme es dadurch zu Fehlanreizen, weil Autokunden zum Kauf schwerer
und hochmotorisierter Pkw animiert werden, denen eine günstigere
Energieeffizienz bescheinigt würde als leichteren Kleinwagen mit
geringerem Kraftstoffverbrauch und entsprechend niedrigerem
CO2-Ausstoß. So erhält beispielsweise ein Audi Q7 Geländewagen mit
CO2-Emissionen von knapp 200 Gramm pro Kilometer (g CO2/km) eine
hellgrüne B-Kennzeichnung, während ein Smart oder Polo mit Emissionen
von weniger als 90 g CO2/km mit einem gelben C vorlieb nehmen muss.
Die DUH empfiehlt den Verbrauchern, vor allem den Kraftstoffverbrauch
zu vergleichen. Als hilfreich auf dem neuen Label wertet die DUH auch
die dort zusätzlich angegebenen jährlichen Kosten für Kraftstoff und
Kfz-Steuer bei einer Laufleistung von 20.000 Kilometern.
Die Darstellung "Neue Effizienzskala und Skala VW" finden Sie
hier: http://ww.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2742
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e. V.
(DUH), Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0,
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH), Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 9995 0,
E-Mail: sauter@duh.de
Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel. 030 88472-80, Mobil: 0171
2435458, E-Mail: klinger@geulen.com
Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH),
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0151
550 17 009, E-Mail: eckold@duh.de
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