WAZ: Anschlag auf die Demokratie
- Kommentar von Christopher Shepherd
Geschrieben am 08-12-2011 |
Essen (ots) - Nicht zum ersten Mal ist ein Spitzenbanker in
Deutschland Ziel eines Anschlags geworden: So starb 1989 der
Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen nach einem Bombenattentat. 1977
ermordete die RAF den Chef der Dresdner Bank, Jürgen Ponto. Dass nun
nicht auch Josef Ackermann Opfer wurde, ist vor allem auf das
Sicherheitssystem der Deutschen Bank zurückzuführen. Nun mag man von
Ackermann halten, was man will. Man darf ihm vorwerfen, ein
Raubtier-Kapitalist zu sein, ihn schelten für seine Forderung nach
einem Renditeziel von 25 Prozent. Man kann verurteilen, dass er kalt
lächelnd 6000 Stellen streicht, nachdem er einen Milliardengewinn für
die Deutsche Bank verkündete. Solche Kritik muss der Chef des größten
deutschen Kreditinstituts aushalten. Wenn aber seine körperliche
Unversehrtheit angetastet wird, ist das Recht auf Widerstand längst
überschritten. In einem Schreiben bekennen sich Autonome zu der
Briefbombe an Ackermann. Sie glauben, so gegen "Blutsauger und
Zecken" vorzugehen, sich also vordergründig für eine gerechtere Welt
einzusetzen. Doch auf der anderen Seite treten sie die Ethik mit
Füßen und maßen sich das Recht an, einen anderen Menschen zu töten.
Was für eine Verblendung. Da ist es gut, dass die bankenkritische
Bewegung "Occupy" den Anschlag verurteilte. Gegen das System darf
jeder protestieren. Aber mit friedlichen und demokratischen Mitteln.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
367973
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Landtag streitet über Castortransporte durch NRW
Guter Wille
PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Eigentlich kann sich niemand wünschen, dass ab
Sommer 2013 die abgebrannten Brennelemente aus dem Forschungsreaktor
Jülich quer durch NRW nach Ahaus transportiert werden und sich auf
den Straßen Szenen abspielen, die mehr mit Bürgerkrieg zu tun haben
als mit der Beendigung der friedlichen Nutzung der Kernenergie. 152
Fahrten stehen an, das heißt 152-mal Großeinsatz der Polizei, das
heißt auch 152-mal Risiko für die Begleiter und die Bevölkerung
rechts und links der Straßen. Zusätzlich aberwitzig werden die
Fahrten, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Streit um Innere Sicherheit
Trauerspiel
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Selbst die Nazi-Morde führen nicht dazu, dass
die schwarz-gelbe Koalition auf dem Gebiet der inneren Sicherheit
eine überzeugende Politik zustande bringt. Dass gerade ein sich
bürgerlich nennendes Bündnis auf diesem Feld vor allem Streit zu
bieten hat, ist ein Trauerspiel. Auf der Bremse steht wieder einmal
die liberale Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Was
immer auch passiert: Die FDP-Frau sieht sich offenbar in erster Linie
dazu berufen, Initiativen des CSU-Innenministers Friedrich zu
torpedieren. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Inneres / Innenminister / Rechtsextremismus Osnabrück (ots) - Politische Pirouetten
Über Verbote redet man nicht, man macht sie. Diese goldene Regel
haben viele Minister und Parlamentarier im Hinblick auf die NPD
sträflich missachtet. Sie spekulieren, kündigen an, ziehen wieder
zurück und so fort. Die politischen Pirouetten dieser Tage lassen den
erstaunten Betrachter ratlos zurück. Die Rufe nach einem Parteiverbot
sind so drängend, weil der Handlungsdruck nach der enthüllten
Anschlagsserie der Zwickauer Neonazi-Zelle hoch ist. Und sie sind
verständlich, weil die NPD mit mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Ackermann / Briefbombe Osnabrück (ots) - Zerrbilder
Anarchisten aus Italien verschicken eine Bombe an
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann: Das ist noch kein Grund, die
Rückkehr des Linksterrorismus zu beschwören, wie er in den Siebziger-
und Achtzigerjahren einige Staaten Europas erschütterte, darunter
auch Deutschland. Anlass zur Sorge gibt der versuchte Anschlag aber
allemal.
Das liegt daran, dass es mit Ackermann ausgerechnet einen weltweit
bekannten Spitzenbanker treffen sollte, eine Symbolfigur der Branche.
Pauschale Kritik an Geldhäusern und mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu NATO / Russland Osnabrück (ots) - Eine Frage des Vertrauens
Die Lösungssuche im Streit um das Raketenabwehrsystem zwischen
NATO und Russland wird massiv durch die Schwächung des Kremls nach
den Parlamentswahlen erschwert. Reflexartig lenkt die russische
Regierung von eigenen Fehlern ab, indem Premier Wladimir Putin den
USA Unterstützung der Opposition vorwirft. Das passt zum Bild von
Präsident Dmitri Medwedew, wonach der Westen Russland mit seinem
Raketenschild bedroht.
Guido Westerwelle spricht zwar nur von "rhetorischer Verhärtung", mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|