(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident / Wulff / Kredit

Geschrieben am 13-12-2011

Osnabrück (ots) - Keine Staatsaffäre

Im Jahr 2006 hat der heutige Bundespräsident Christian Wulff ein
viel beachtetes Buch veröffentlicht. Unter dem Titel "Besser die
Wahrheit" feilte er darin an seinem Image als Saubermann. Immer
wieder erhielt dieses Bild seither Kratzer. Einmal durch
Gratis-Aufenthalte in Villen wohlhabender Freunde, später durch die
Florida-Affäre und dann durch die generelle, zuweilen kritiklos
wirkende Bewunderung für die, die es "geschafft" haben: schwerreiche
Aufsteiger wie den Finanzberater Carsten Maschmeyer oder den Schrott-
und Schmuckunternehmer Egon Geerkens.

Der Vorwurf, den Landtag getäuscht zu haben, ist aber nicht
haltbar. Auf eine präzise Frage hat Wulff als Ministerpräsident
korrekt geantwortet. Er wurde nicht allgemein nach finanziellen,
sondern zunächst beruflichen, dann geschäftlichen Verbindungen
gefragt. Das Interesse galt Egon Geerkens, nicht dessen Frau. Wohl
niemand hätte auf dieser Basis und ohne Not Details eines privaten
Hauskaufs dargelegt.

Auf einem anderen Blatt steht, dass es für den Träger eines hohen
politischen Amtes unklug erscheint, sich eine halbe Million Euro
privat zu leihen. Zu abhängig wirkt der Geldnehmer dann von einer
Einzelperson, zu drängend stellen sich Fragen nach Verpflichtungen
abseits von Zinsen. Das gilt auch dann, wenn ein Prominenter Kredite
vermutlich gerne noch diskreter aufnimmt als andere Kunden. Im
Ergebnis hat Wulff das nötige Gespür klar vermissen lassen. Aber eine
Staatsaffäre sieht nach jetzigen Erkenntnissen anders aus.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

368704

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Tunesien / Präsident Osnabrück (ots) - Hoffnungsträger Moncef Marzouki ist ein Glücksfall für Tunesien. Das Land, in dem vor einem Jahr die arabische Revolution begann, hat nun mit dem intellektuellen und zugleich volksnahen Menschenrechtler eine Symbolfigur als Präsidenten der Übergangsregierung. Mit der Vereidigung krönt Marzouki seinen jahrelangen Widerstand als Oppositioneller gegen die Diktatur von Ben Ali. Seine Partei CPR flankierte die Jasmin-Revolution über Internet und Facebook. Dennoch errang die früher ebenfalls unterdrückte Islamisten-Partei mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Grün-Rot wird an der Bildung gemessen - Leitartikel Leutkirch (ots) - Der Erfolgsdruck ist groß. Endlich kann die grün-rote Landesregierung umsetzen, was sie seit Jahren in der Opposition gefordert hat: eine längere Schulzeit bis zum Abitur, gemeinsames Lernen von Kindern verschiedener Bildungsniveaus, mehr Gestaltungsspielraum für die Eltern. Der erste große Streit der Regierungsfraktionen um Stuttgart 21 ist mit der Volkabstimmung vorerst gelöst. Die Erleichterung nach dem 27. November war deutlich zu spüren bei den führenden Köpfen von den Grünen und der SPD. Jetzt geht es darum, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Ein Gschmäckle bleibt - Kommentar Leutkirch (ots) - Nein, ein günstiger privater Kredit reicht nicht aus, einen Bundespräsidenten zum Rücktritt aufzufordern. Christian Wulff hat, so sah es zumindest am Dienstag aus, sich in seinem früheren Amt als Ministerpräsident von Niedersachsen im Rahmen der Legalität bewegt. Aber natürlich hat es ein Gschmäckle, wenn sich ein Ministerpräsident zwar nicht bei einem befreundeten Geschäftsmann, aber sehr wohl bei dessen Ehefrau einen Kredit einräumen lässt - und dieses Paar später den Ministerpräsidenten auf Reisen begleiten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bundespräsidenten Bielefeld (ots) - Bundespräsident Christian Wulff hat seit gestern mehr als ein Problem. Als Ministerpräsident hat er den niedersächsischen Landtag im vergangenen Jahr nicht korrekt informiert, womöglich raffiniert getäuscht. Die Grünen hatten per Anfrage wissen wollen, ob Wulff geschäftliche Beziehungen zu einem Herrn im Ruhestand unterhalte, der drei Mal auf eigene Kosten Wirtschaftsdelegationen des Landes im Ausland begleitet hatte. Wulffs Antwort lautete nein, obwohl er bei dessen Frau mit 500 000 Euro in der Kreide stand. Die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kanal-TÜV Bielefeld (ots) - Es wäre schön gewesen, hätten Einsicht und Vernunft das NRW-Umweltministerium veranlasst, bei der umstrittenen Dichtheitsprüfung die Notbremse zu ziehen. Aber so war es nicht. Nur die drohende Blamage, in der heutigen Sitzung des Umweltausschusses zur Dichtheitsprüfung keine Mehrheit zu haben und von CDU, FDP und Linken vorgeführt zu werden, hat den grünen Umweltminister Johannes Remmel veranlasst, gestern Abend schnell noch »Nachbesserungen« zu versprechen. Mit Kosmetik werden sich die anderen Parteien aber nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht