Ostsee-Zeitung: Scherbenhaufen - Kommentar zum Rücktritt von FDP-Generalsekretär Lindner
Geschrieben am 14-12-2011 |
Rostock (ots) - Dass der FDP nun sogar der Generalsekretär von der
Fahne geht und unwürdig die Brocken hinwirft, ist nur eine Facette
des liberalen Niedergangs. Die FDP ist dabei, sich selbst überflüssig
zu machen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Boygroup nach
Westerwelle - die Rösler, Bahr und Lindner - unfähig ist, sondern vor
allem daran, dass wirkliche Liberalität in dieser FDP keine Heimat
mehr hat. Westerwelle hatte die Liberalen einst zur Spaß- und dann
zur reinen Steuersenkungspartei und zum Unions-Anhängsel umgemodelt.
Als die großspurigen Versprechen an der harten Realität der Finanz-
und Euro-Krise zerschellten, stellten sich Frust und Enttäuschung
ein. In der FDP und im Wahlvolk. Westerwelle wurde zum Sündenbock
gemacht und Philipp Rösler zum Heilsbringer ausgerufen. Doch die
Schmalspur-FDP produzierte nichts. Rösler setzte Westerwelles Politik
fort, nur eben ohne Guido. Weder hat er die Partei breiter
aufgestellt noch hat er die Abhängigkeit von der Merkel-Union
gelockert. Das musste schiefgehen. Die FDP ist ein Scherbenhaufen.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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