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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die USA und der Abzug aus dem Irak Riskantes Unterfangen DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Geschrieben am 14-12-2011

Bielefeld (ots) - Es war nie sein Krieg. Er hat ihn von George W.
Bush geerbt, der ihn  herbeilügen ließ. Jetzt muss der politische
Nachlass verwaltet werden. Fast 4.500 tote US-Soldaten. Mehr als
30.000 Verletzte. Kosten von 1.000 Milliarden Dollar. Der Despot
Saddam Hussein Geschichte. Aber kein Frieden, keine Stabilität, keine
tief genug wurzelnde Demokratie. Die Bilanz nach acht Jahren
Irakkrieg ist so niederschmetternd, dass in Fort Bragg kein Gefühl
der Befreiung aufkommen konnte, als Präsident Barack Obama der
heimkehrenden Truppe feierlich Respekt und Dank bezeugte. Nicht
zuletzt der um Amt und Ansehen kämpfende  "Commander in Chief" weiß,
dass der Komplettrückzug aller US-Truppen bis Silvester ein riskantes
Unterfangen darstellt. Sicher, innenpolitisch befriedet Obama eine
kriegsmüde Heimatfront. Das ist Platzpatronen-Munition für den
Präsidentenwahlkampf 2012. Außenpolitisch kann der Abzug aber das
Startsignal zu neuen Verwerfungen ungekannter Art in einer
hochlabilen Region sein. Iraks Ministerpräsident Al Maliki ist ein
Ministerpräsident von Teherans Gnaden. Die mit 16.000 Mitarbeitern
größte US-Botschaft außerhalb Amerikas ändert daran nichts. Sie
bleibt aber in Bagdad. Vielleicht braucht man sie noch mal als
Brückenkopf.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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