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Neue OZ: Kommentar zu FDP / Lindner

Geschrieben am 14-12-2011

Osnabrück (ots) - Rette sich, wer kann

Rette sich, wer kann. Die FDP rotiert. Und niemand weiß, wer sich
noch halten kann. Die Fliehkräfte bei den Liberalen haben
unberechenbare Wirkung. Generalsekretär Christian Lindner springt ab,
bevor es ihn von der Platte fegt oder andere ihn herunterstoßen.

Denn wenn auch die Euro-Rebellen beim Mitgliederentscheid
vermutlich scheitern, eins ist klar: In der FDP geht der
Zersetzungsprozess weiter, und man wird nach Schuldigen suchen.
Lindner wäre gerade recht. An den Vorsitzenden Philipp Rösler traut
sich die ergrimmte Basis nicht heran - noch nicht.

Mit seinem Blitzausstieg hat Lindner sich jetzt selbst zum
Sündenbock gemacht. Das Parteivolk schäumt. Mühselig hält es das
geschrumpfte Häuflein der Liberalen zusammen, und der Spitzenmanager
sagt mal kurz "Auf Wiedersehen". Das heißt nichts anderes: Er kommt
wieder. Vermutlich 2013, wenn der Schlamassel überstanden ist.

Jeder ist sich selbst der Nächste. Das markiert das unrühmliche
Ende der coolen Boygroup der FDP. Die war zu Jahresanfang zu dritt
ausgezogen, die Welt das Fürchten zu lehren. Jetzt sind es nur noch
zwei, die allen Schneid zusammenkratzen, weil sie sich selber
fürchten: Philipp Rösler und Daniel Bahr. Die schnelle Berufung des
Pragmatikers Patrick Döring zum neuen Generalsekretär war klug. Jetzt
muss es endlich gut sein mit ewigen Intrigen und nerviger
Selbstbeschäftigung



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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