Statistisches Bundesamt: Die Pflege ist ein Jobmotor / Beschäftigungsanstieg in den Gesundheitsberufen vorrangig auf die Pflege zurück zu führen
Geschrieben am 19-12-2011 |
Berlin (ots) - Zum 31. Dezember 2010 waren rund 4,8 Millionen
Menschen in Deutschland und damit etwa jeder neunte Beschäftigte im
Gesundheitswesen tätig. Wie das Statistische Bundesamt weiter
mitteilt, gab es 2010 im Gesundheitswesen damit rund 90.000
Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem
Beschäftigungszuwachs von 1,9 Prozent. Zusätzliche Arbeitsplätze gab
es wie in den Vorjahren vor allem in Gesundheitsdienstberufen
(+51.000): Hier stieg beispielsweise die Zahl der Gesundheits- und
Krankenpfleger/Innen sowie der Altenpfleger/Innen um insgesamt
zusätzlich 25.000.
"Damit wird deutlich: Die Pflege ist ein Jobmotor", so der
Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste
(bpa), Bernd Meurer: "Die Zahlen zeigen die hohe Wirtschaftskraft
einer zukunftsfähigen Branche, aber auch die übergroßen
Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft."
Insbesondere in der Altenpflege besteht ein großer Bedarf an
Fachkräften. "Allein in der Pflege von alten und kranken Menschen
kommen heute auf eine arbeitsuchende Fachkraft mindestens drei
gemeldete offene Stellen. Bis einschließlich 2020, so belegen
Studien, werden wir noch ca. 288.000 zusätzliche Pflegefachkräfte in
Deutschland benötigen, um dem Pflegebedarf unserer immer älter
werdenden Gesellschaft Rechnung zu tragen."
Um den bereits bestehenden Fachkräftebedarf in der Pflege
abzudecken, fordert der bpa unter anderem die Wiederaufnahme der
finanziellen Förderung für Umschüler im dritten Umschulungsjahr. Der
Altenpflegeberuf sei bestens geeignet für Wiedereinsteiger. Er biete
Frauen wie Männern, die nach dem aktiven Familienleben wieder in den
Beruf einsteigen wollten, ideale Voraussetzungen.
"Die Umschüler können im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung
einen Beruf erlernen, von dem wir heute schon sagen können, der wird
morgen mehr denn je gebraucht werden. Wir haben einen hohen Bedarf
und der Beruf ist absolut zukunftssicher."
Der bpa weist allerdings auch darauf hin, dass diese Maßnahmen
allein nicht reichen werden, um den großen Pflegekräftebedarf zu
decken. "Zusätzlich zu inländischen Ausbildungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen benötigen wir eine gesteuerte Zuwanderung
von Fachkräften aus europäischen und außereuropäischen Ländern durch
Vermittlungsabsprachen der Bundesagentur mit den Herkunftsländern."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca.
16.500 Ausbildungsplätze.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, Tel.: (030) 30 87 88 60.
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