Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zur Reform des Landesjagdgesetzes
Geschrieben am 27-12-2011 |
Bielefeld (ots) - Umstritten
HUBERTUS GÄRTNER
An der Jagd scheiden sich die Geister. Es gibt nur wenige Themen,
die zwischen Gegnern und Befürwortern derart emotional und kontrovers
diskutiert werden. Aus der Sicht vieler Natur- und Tierschützer haben
Jäger heute kaum noch eine Existenzberechtigung. In jedem Schuss auf
ein freilebendes Tier sehen sie einen unzulässigen Tötungsversuch.
Auf der anderen Seite betrachten sich die Jäger selbst als die
größten Naturschützer. Hege und Pflege seien ihnen heilig, so
versichern sie immer wieder. In dieser Situation wird es für den
nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel unmöglich
sein, das Jagdgesetz so zu reformieren, dass alle Beteiligten
zufrieden sind. Massiver Protest wird der Grüne aus den Reihen der
Waidgenossen erfahren. Denn es zeichnet sich ab, dass Remmel
Restriktionen plant und die Jagd in ihrer bisherigen Form bremsen
will. Dagegen werden nicht nur die Jäger, sondern auch die Landwirte
Sturm laufen. Das Landesjagdgesetz bedarf aber in manchen Punkten der
Reform. Es ist nicht mehr zeitgemäß, weil sich Rahmenbedingungen
verändert haben. Das alte Gesetz führt zahlreiche Tiere als "jagdbar"
auf, die auf der Roten Liste stehen und in Wirklichkeit gar nicht
mehr bejagt werden, weil für sie schon jetzt eine ganzjährige
"Schonzeit" gilt. Das ist ein Widerspruch in sich. Auch die
Fallenjagd oder manche Praktiken bei der Jagdhundeausbildung stehen
den Jägern nicht gut zu Gesicht. "Totengräber, Anschneider und
hochgradige Knautscher können die Prüfung nicht bestehen", heißt es
in einer Vorschrift zur Hundeausbildung. Das versteht längst nicht
jeder. Heuchlerisch und falsch wäre es allerdings, die Jagd in Bausch
und Bogen zu verdammen. Ohne Jäger würden sich manche Tierarten, wie
zum Beispiel Wildschweine und Waschbären, unkontrolliert vermehren.
Daran kann aber niemandem gelegen sein.
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Neue Westfälische
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Telefon: 0521 555 271
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