Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR: Neues Gesetz zu Legebatterien offenbart noch Schwächen
Geschrieben am 28-12-2011 |
Bielefeld (ots) - Verbraucher-Macht
SABINE BRENDEL
Gute Nachricht zum Jahresauftakt: Legebatterien für Hennen werden
europaweit endlich verboten. Doch zu dieser guten Nachricht gesellen
sich mehrere schlechte. Zum einen ist ab dem neuen Jahr keineswegs
Schluss mit kleinen Käfigen. Auch auf 750 Quadratzentimetern
"Wohnfläche" hat ein Huhn nur wenig Platz und ist praktisch zum
Stillstand gezwungen. Zum Vergleich: Ein Blatt DIN-A4-Papier oder
eine Langspielplatte sind ähnlich groß wie die ab Januar geltenden
EU-Mindestanforderungen an die Käfigflächen. Zum anderen sind
Legebatterien zwar seit 2010 in Deutschland verboten. Aber fast die
Hälfte aller EU-Staaten hat die Legehennen-Vorgaben aus Brüssel - die
immerhin aus dem Jahr 1999 stammen - in den vergangenen knapp
dreizehn Jahren nicht in Gesetze gegossen. Die Massentierhaltung auf
engstem Raum hält in Europa also an. Doch bevor wir Verbraucher jetzt
wütend werden, auf "Brüssel" schimpfen, sollten wir erst mal tief
durchatmen. Und dann daran denken, dass wir mit unseren
Kaufentscheidungen viel bewegen können und mitverantwortlich sind,
wie Tiere gehalten werden - und mit welcher Nahrung sie gefüttert
werden. Denn niemand kann uns zwingen, zu einem Ei zu greifen, das
von einer Henne in einem viel zu kleinen Käfig gelegt wurde.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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