NRZ: Kommentar: Schützt Wulff vor sich selbst! von JAN JESSEN
Geschrieben am 05-01-2012 |
Essen (ots) - Wenn ein Präsident zum Politiker wird, ist das ein
trauriges Schauspiel. Christian Wulff hat die Autorität, die dem Amt
des Staatsoberhauptes innewohnen sollte, für sein Überleben im Amt
eingetauscht. Hätte funktionieren können. Die Selbststilisierung als
Opfer böser (Medien-)Mächte erzeugt eben manchmal Mitleid. Das kann
dem Machterhalt dienen. Aber: Selbst als Politiker versagt der Mann,
der einmal präsidial war. Alles, was zur Aufklärung der offenen
Fragen nötig sei, werde ins Internet gestellt, kündigte Wulff an.
Nichts Geringeres als die Republik "zu mehr Transparenz positiv
verändern" werde das. Was kam? Sechs Seiten Anwaltssprech - und die
Weigerung, den Wortlaut seines Anrufs bei der "Bild" veröffentlichen
zu lassen. An dieser Veröffentlichung geht kein Weg vorbei. Es gilt
aufzuklären, ob Wulff lästige Berichterstattung verhindern oder nur
verschieben lassen wollte. Vulgo: Ob der Bundespräsident gelogen hat.
Wulff scheint nicht mehr aus eigener Kraft aus den Verstrickungen zu
kommen, in die er sich hineingewunden hat. Es geht also nicht mehr
darum, das Amt vor Christian Wulff zu schützen; langsam muss
irgendwer (hallo, Frau Merkel!) Wulff vor sich selbst schützen.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042607
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
371643
weitere Artikel:
- WAZ: Der Präsident und die Mailbox. Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Man würde, nach aller geschriebenen Kritik schon aus
Gründen gefühlter Gerechtigkeit, den Bundespräsidenten gerne einmal
verteidigen. Nicht aus Neigung zu Christian Wulff, sondern aus
Respekt vor dem obersten Staatsamt. Nur: Welche Entlastungs-Argumente
ließen sich denn ins Feld führen? Es fallen einem einfach keine ein.
Der Präsident jedenfalls liefert sie nicht. Stattdessen erhebt er
sich erst zum Vorbild an Transparenz, um dann bei erster Gelegenheit,
bei der diese Offenheit zu belegen wäre, zu kneifen. Soll man allen mehr...
- WAZ: Ernste Zeiten. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Die CSU ist auffällig ruhig. Für Kraftmeierei sind
die Zeiten zu ernst. Vom Fall Wulff ist man peinlich berührt. Und die
FDP liegt so am Boden, dass man sich zum Dreikönigstreffen der
Liberalen Seitenhiebe spart. Bisher gehörten kalkulierte Konflikte
zum Repertoire. Nun ist es eine Frage der politischen Klugheit, die
FDP zu schonen. Es gibt Differenzen, über die Vorratsdatenspeicherung
etwa, aber auf die Spitze getrieben werden sie nicht. Die CSU wird
sich auf sich selbst konzentrieren. Das heißt mit Blick auf die
Wahlen mehr...
- WAZ: Ohren zu und durch. Kommentar von Frank Preuß Essen (ots) - Der Knopf im Ohr, er kann lebensgefährlich sein.
Auch wenn Statistiken über Unfälle dazu bislang nicht existieren:
Dass Fußgänger oder Radfahrer sich und damit auch andere auf Straßen
mit Kopfhörern größeren Risiken aussetzen als ohne, leuchtet ein. Und
Menschen, die wie ferngesteuert umherlaufen, sind keine Erfindung des
Verkehrsministers in Berlin. Jeder kennt sie. Die akustische
Berieselung funktioniert eben nicht nur als Alltagsflucht, als
Schutzschild gegen unerwünschte Sinnesbelästigungen in der
Öffentlichkeit, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Bundespräsident Wulff in der Krise
Nur noch peinlich
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Bundespräsident Christian Wulff bleibt seiner
Linie in der Krise treu: Öffentlich verkündet er, nun ehrlich zu
sein, alles offen zu legen und mehr Transparenz. Seine anschließenden
Taten strafen ihn jedoch Lügen. So geht es schon die ganze Zeit. Wenn
die im Fernsehinterview von ihm angekündigte Transparenz schon bei
der Bitte aufhört, den Mitschnitt seines Anrufes zu veröffentlichen,
ist es nicht weit her mit Wulffs Versprechen. Oder hat er etwas zu
verbergen und muss die Veröffentlichung fürchten? Damit lässt er Raum mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Dreikönigstreffen der Liberalen
Röslers letzte Chance
ALEXANDRA JACOBSON, STUTTGART Bielefeld (ots) - Der FDP-Parteivorsitzende Philipp Rösler
schwankt und wankt. Der designierte Generalsekretär Patrick Döring,
der den Chef stützen und preisen müsste, spricht ihm gar den
Kampfgeist ab und hält ihn für einen "Wegmoderierer", was sich
wirklich nicht nach einem Kompliment anhört. Als ob die FDP nicht
genügend Probleme hätte, fallen die führenden Freidemokraten auch
noch übereinander her. Mittlerweise würden gerade noch zwei Prozent
die FDP wählen. Als einziger Anker der Verlässlichkeit in dieser
stürmischen See erscheint mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|