Schmelzer: "Mängel in der Einsatzvorbereitung können Leben gefährden!"
Geschrieben am 24-01-2012 |
Berlin (ots) - Jahresbericht des Wehrbeauftragten listet alte und
neue Probleme auf
Zum heute vorgestellten Jahresbericht des Wehrbeauftragten Hellmut
Königshaus erklärt Oberstabsbootsmann a.D. Wolfgang Schmelzer, Erster
Stellvertreter des Bundesvorsitzenden des Deutschen
BundeswehrVerbandes:
"Hellmut Königshaus schreibt eine Liste teilweise lange bekannter
Mängel fort, die auch der BundeswehrVerband immer wieder anspricht.
Es ist frustrierend und unverständlich, dass trotz seiner
wiederholten Mahnungen beispielsweise in der einsatzvorbereitenden
Ausbildung immer noch Grund zur Klage bleibt und sein Bericht einem
Fortsetzungsroman gleichkommt. Für die Kameradinnen und Kameraden im
Einsatz kann es lebensgefährliche Folgen haben, wenn sie in der
Heimat nicht an dem Gerät ausgebildet werden, mit dem sie in
Afghanistan kämpfen müssen." Es sei deshalb bewundernswert, wie gut
und zuverlässig sie dennoch ihren Auftrag erfüllen, so Schmelzer.
Daneben seien die vom Wehrbeauftragten beschriebenen negativen
Auswirkungen einer Pendlerarmee besorgniserregend. Schmelzer: "Ohne
konkrete Maßnahmen verkommt der schicke Slogan von Vereinbarkeit von
Dienst und Familie zur Spottformel für die vielen
auseinandergebrochenen Beziehungen."
Der Deutsche BundeswehrVerband begrüßt, dass der Wehrbeauftragte
auch den Fokus auf die Probleme des Beurteilungssystems der
Bundeswehr richtet. Schmelzer: "Eine von vielen Betroffenen als
ungerecht empfundene Beurteilungsregelung sowie die nach wie vor
bestehende Beförderungsproblematik sind deutliche Indizien, dass es
mit der Attraktivität der Streitkräfte nicht weit her ist. Aber diese
ist Grundvoraussetzung dafür, dass die Bundeswehr als
Freiwilligenarmee im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs bestehen
kann. Es müssen deshalb noch erhebliche Attraktivitätsverbesserungen
durch das ausstehende Reformbegleitgesetz erfolgen."
Schmelzer unterstreicht: "Die Arbeit des Wehrbeauftragten kann
gerade in den Zeiten einer Neuausrichtung gar nicht hoch genug
geschätzt werden. Ich danke ihm im Namen aller Soldatinnen und
Soldaten für seine konsequente und furchtlose Haltung!"
Pressekontakt:
Jan Meyer, Tel.: 030/ 804703-30
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