Schwäbische Zeitung: Der Staat und die Gotteskrieger - Leitartikel
Geschrieben am 12-04-2012 |
Leutkirch (ots) - Fiktives Szenario: Die christlichen Kirchen
beschließen gemäß ihrem Missionierungsauftrag, den rund 2500 in
Deutschland lebenden Salafisten Bibeln zu überreichen, verbunden mit
der freundlichen Aufforderung: "Lies!". Oder die wenigen in
Saudi-Arabien lebenden Christen beschließen, in der geistigen Heimat
des Salafismus das Neue Testament unter ihre muslimischen Mitbürger
zu bringen. Beide Vorhaben würden tendenziell eher unerfreulich
enden. Aber diese Gedankenspiele, so naheliegend sie sein mögen, sind
irrational und irreal - ein untauglicher Reflex.
Wie sieht dann die rationale Reaktion auf den propagandistischen
Missionierungsversuch der radikal-islamischen Salafisten, die sich in
großer Zahl als Gotteskrieger verstehen, aus? Die FDP meint mit
Verweis auf die Religionsfreiheit, man solle sie einfach gewähren
lassen. Union, SPD und Grüne sehen die Angelegenheit weit kritischer.
Heinz Fromm, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz,
stellt lapidar fest, nicht jeder Salafist sei ein Terrorist, aber
fast alle islamischen Terroristen würden dieser Islam-Variante
anhängen. Anzumerken wäre noch, dass die salafistischen Vorstellungen
von Staat und Gesellschaft verfassungsfeindlich sind.
Also: Wie reagieren? Im Prinzip hat die FDP recht - notgedrungen.
Man wird nämlich nicht verhindern können, dass der unkommentiert
übersetzte Koran verteilt wird - von wem auch immer. Da greift in der
Tat die Religionsfreiheit. Aber: Untätig darf der Staat nicht
bleiben. Er muss die Aktion der religiösen Extremisten begleiten. Mit
Aufklärung über ihr Weltbild, über ihre Ziele, auch über die
Verbrechen, die in ihrem Namen begangen wurden. Die Herrschaften
haben bereits begonnen, kritische Journalisten per Internet zu
beschimpfen und ihnen zu drohen. Das ist schlicht ein Fall für die
Strafverfolger. Nebenbei wäre es auch sehr interessant zu erfahren,
wer den millionenfachen Druck der Koran-Bücher finanziert.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
389185
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Tests für alle - Kommentar Leutkirch (ots) - Senioren werden zu den Schuldigen für gestiegene
Unfallzahlen gemacht. Klar ist, dass die körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Klar ist auch, dass
es aufgrund der demografischen Entwicklung in einigen Jahren noch
mehr Senioren im Straßenverkehr geben wird als heute.
Trotzdem hat das Alter nichts mit der Fahrtüchtigkeit zu tun. Es
gibt den 70-Jährigen, der schlecht sieht, schlecht hört und mit
zittrigen Händen hinter dem Steuer sitzt. Es gibt aber auch die
85-Jährige, die mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Große Baustelle Karlsruhe (ots) - Den Sozialkassen geht es nicht anders als dem
Finanzminister: Sie haben, für den Moment zumindest, kein Problem mit
den Einnahmen, sondern allenfalls eines mit den Ausgaben. Die gute
Konjunktur füllt ja nicht nur den Steuersäckel von Wolfgang Schäuble,
sondern auch die Töpfe von Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- und
Pflegeversicherung. Deren Beitragsaufkommen ist im vergangenen Jahr
um mehr als zwei Prozent auf 526 Milliarden Euro gestiegen. Die
Ausgaben dagegen lagen trotz der deutlich zurückgegangenen
Erwerbslosenzahlen mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Die Berliner SPD zerlegt sich selbst - Leitartikel Berlin (ots) - Es ist immer wieder erstaunlich: Da gewinnt eine
Partei eine Wahl, doch statt sich durch diesen Erfolg zu
stabilisieren oder sogar aufzubauen, statt den Menschen eine
interessante Politik zu bieten, beginnt die Partei sich zu zerlegen.
Da wird um Führung und Personen gestritten, werden böse Gerüchte
gestreut, und keiner in der Partei ist stark genug, den öffentlichen
Niedergang zu stoppen. So konnten wir es nach der Bundestagswahl bei
der FDP beobachten - bis heute -, so geschieht es gerade bei der
Berliner SPD. Bei mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu strengere Vorschriften für ältere Autofahrer Stuttgart (ots) - Kann uns der Staat tatsächlich die Verantwortung
für unser Tun abnehmen - als Autofahrer, Enkel und Kind? In manchen
Staaten mit vorgeschriebenen Tests verunglückten sogar mehr Senioren,
sagt der ADAC. Dies mahnt uns zur Geduld. Ältere Autofahrer sind
nicht das Hauptproblem auf unseren Straßen. Die meisten von ihnen
nehmen rechtzeitig die Hände vom Steuer. Gerade Menschen mit großer
Lebenserfahrung spüren sehr wohl, zu was sie noch in der Lage sind
und zu was nicht. Es braucht keine neuen Vorschriften. Irgendwann ist mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheitstest für Autofahrer Osnabrück (ots) - Mehr Schutz
Die Deutschen leben in einer mobilen Gesellschaft. Und beweglich
zu sein ist auch für ältere Menschen lebenswichtig. So lässt sich gut
verstehen, dass Senioren ungern aufs Auto verzichten wollen - gerade,
wenn sie auf dem Land wohnen, fernab von einem dichten Netz von
U-Bahnen, Bushaltestellen und Bahnhöfen.
Die 75- bis 90-Jährigen gehören wohl zur Altersgruppe, die am
ehesten von regelmäßigen Gesundheitstests für alle Autofahrer
betroffen wäre. Dennoch ist es zur Vermeidung von Unfällen sinnvoll mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|