Neue OZ: Kommentar zu Norwegen / Justiz / Breivik / Prozess
Geschrieben am 16-04-2012 |
Osnabrück (ots) - Totschweigen ist nicht möglich
Der Zirkus hat begonnen, und er kennt nur eine Attraktion: das
Monster Breivik. Die Show ist perfekt vorbereitet, es gibt bis ins
kleinste Detail festgelegte Spielregeln. Das Publikum blickt mit
Abscheu, aber dennoch gebannt auf die Bühne: Was wird das Monster als
Nächstes tun?
Wenn es doch nur so wäre. Wenn es sich doch nur nicht um die
Wirklichkeit handelte. Aber der Prozess in Oslo ist echt. Das Monster
ist echt, die Abscheu auch. Obwohl bekannt ist, dass es sich bei
Breiviks Taten um ein unvorstellbares Verbrechen handelte,
erschreckte gestern doch die Wucht der Bilder und Aussagen, die aus
dem Gerichtssaal in die Welt übertragen wurden. Allein Breivik
sprechen zu hören ist schwer zu ertragen. Seinem Bild und seiner
Stimme zu entgehen derzeit aber auch. Es gibt viele Kritiker der
medialen Omnipräsenz.
Tatsächlich kann es noch schlimmer werden, denn Breiviks großer
Auftritt steht erst noch bevor, er darf ausführlich zu seinen Taten
und Motiven aussagen. Es ist ein verlockender Gedanke, ihn dann
einfach totzuschweigen und nicht über den Prozess zu berichten. So zu
tun, als gäbe es das alles nicht. Aber das Problem ist: Es gibt
Breivik. Er hat grausam gemordet, seine hasserfüllten Gedanken sind
in der Welt. Norwegen hat sich entschieden, den Prozess so
transparent wie möglich zu gestalten. Damit hat der Mörder nun seine
Bühne, und dort darf er nicht einfach unbeobachtet und unkommentiert
stehen bleiben.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
389702
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Rederecht Osnabrück (ots) - Angemessen reagiert
Jetzt soll die viel diskutierte Reform des Rederechts im Bundestag
vorerst doch nicht kommen. Gut, dass die Parlamentsgeschäftsführer
von Union, SPD und FDP so schnell auf die Proteste reagiert haben.
Die vorgesehene Änderung hätte der Demokratie geschadet. Auch
verfassungsrechtlich ist so eine Einschränkung fragwürdig. Zudem
handelt es sich bei der Redezeit nicht um ein Thema, dass das
Parlament in großer Eile durchpeitschen muss.
Wichtig ist daher, dass sich nun alle Fraktionen in Ruhe mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verkehr Osnabrück (ots) - Konstruierte Heimatverbundenheit
Da wollte sich wohl ein Politiker aus der zweiten Reihe mit einem
gut gemeinten Vorschlag profilieren. Kurz vor der Konferenz der
Verkehrsminister schlägt Hessens Ressortchef Dieter Posch vor, dass
Autofahrer bei Umzügen innerhalb Deutschlands ihr altes Nummernschild
behalten dürfen sollten. In den Gedanken des FDP-Manns spiegelt sich
immerhin ein liberales Verständnis von Politik wider: Etwas
Geldersparnis und einen klitzekleinen Bürokratieabbau würde seine
Forderung mit sich mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP Osnabrück (ots) - Rösler kann nur verlieren
Es müsste schon ein Wunder geschehen, damit Philipp Rösler als
FDP-Vorsitzender dieses Frühjahr politisch überlebt. Der 39-Jährige
kann nur verlieren. Scheitern die Liberalen bei der Wahl in
Nordrhein-Westfalen, ist der Chef schuld. Schaffen sie es doch in den
Landtag, ist es der Triumph des NRW-Frontmanns Christian Lindner. Den
eigenen Autoritätsverfall kann Rösler kaum aufhalten. Schon zu
geschwächt steht er da, wie Vorgänger Guido Westerwelle zu seinen
schlechtesten Zeiten.
mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Ein großer Lichblick Karlsruhe (ots) - Sage mir, wie ein Land mit seiner Vergangenheit
umgeht, und ich sage dir, wie demokratisch es ist. Die Regierenden
vieler Länder wollen aber von Vergangenheitsbewältigung nichts
wissen. Lieber decken sie einen Mantel des Schweigens über die
dunklen Flecken in der nationalen Geschichte. Ein großer Lichtblick
ist, wenn andere den Mut haben und mahnen, den Opfern von Gräueltaten
endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Der europäische
Gerichtshof für Menschenrechte hat nicht weggeschaut. Er hat das
heikle Kapitel mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Augen zu und durch Regensburg (ots) - Der Frontverlauf in Sachen Betreuungsgeld ist
ziemlich übersichtlich: die CSU allein auf weiter Flur gegen den Rest
der Republik. Bei den Koalitionsverhandlungen vor zweieinhalb Jahren
hatte Horst Seehofer das umstrittene Nicht-Krippengeld durchgedrückt.
Seit Wochen hat der CSU-Chef nun alle Hände voll zu tun, die höchst
umstrittene Familienleistung nicht unter die Räder kommen zu lassen.
Es bleibe bei der Wahlfreiheit für Eltern, die ihre kleinsten
Sprösslinge unter drei Jahren nicht in eine Krippe geben wollen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|